Viersen Walking: Auf die Technik kommt es an

Viersen · Nordic Walking ist mehr als Laufen mit zwei Stöcken. Bevor es raus zum Training geht, lernten die "Fit in den Frühling"-Teilnehmer von Experte Jürgen Houf, worauf sie beim sportiven Gehen achten müssen.

An der Garderobe im NEW-Kochstudio des Viersener Stadthauses hängen etliche Nordic-Walking-Stöcke neben weiterer Ausrüstung: Hosen, Jacken und T-Shirts. Denn bei der Ausrüstung fängt es schon an. Stock ist nicht gleich Stock, wie Nordic-Walking-Instructor Jürgen Houf sagt. "Bei angelegtem Ellenbogen den Unterarm maximal waagerecht halten und eine Faust tief abziehen, das ist die persönliche Stocklänge", sagt Houf.

Tipps wie jener weit verbreitete, einen Stock zu wählen, dessen Schlaufen bis an den Bauchnabel reichen, seien keine Empfehlung - sagt der Experte. Die Sportler von "Fit in den Frühling", einer Aktion von NEW und Rheinischer Post, hören aufmerksam zu. Denn so manches gilt es zu beachten, bis es auf die Laufstrecke geht. Etwa, dass nicht nur die Höhe, sondern auch der Platz zwischen Hand und Schlaufe entscheidend ist. Ein Zentimeter Platz sollte es sein, rät der Experte. Und: Naturkorkgriffe sind den Kunststoffvarianten für ein gutes Griffgefühl vorzuziehen. Und Pads müssen richtig aufgesetzt werden.

"Wir bevorzugen bei unseren Läufen allerdings eine Stockspitze ohne Pads. Mit der Spitze verankern wir den Stock im Boden. Nur wenn wirklich viel Asphalt gelaufen wird, sollte ein Pad aufgesetzt werden, damit es nicht klackert", sagt der Fachmann.

Während Houf in Sachen Bekleidung das Zwiebelprinzip empfiehlt, sind es bei den Schuhen die normalen Laufschuhe, aber auch Wanderstiefel können zum Einsatz kommen. Spezielle Nordic-Walking-Schuhe mit Dämmungen an den richtigen Stellen gibt es ebenfalls. Der Nordic Walker läuft über die Ferse und den Mittelfuß.

Die Demonstration des richtigen Laufens lässt so manchen Teilnehmer staunen. "Das sieht so leicht aus: Man nimmt die Stöcke und geht. Aber das ist nicht wirklich so leicht", sagt Angelika Ermler. Eine richtige Anleitung ist auch Hans-Jürgen Rechtern wichtig. "Sonst wird das nichts Gescheites", sagt er. Man verlerne die Technik, wenn man nicht dran bleibe, weiß Anneliese Meuer aus Erfahrung. Sie hat schon einmal einen Kursus gemacht. Sich bewegen, wieder mehr machen und abnehmen, das sind die Ziele von Sabine Schillings, die früher Leistungssport betrieben hat und ebenfalls um die Wichtigkeit eines korrekt ausgeübten Sports weiß.

Jürgen Houf erklärt den Teilnehmern indes die Bewegungsabläufe und den richtigen Einsatz der Stöcke. "Es ist eine Diagonalschritttechnik wie beim Skilanglauf", erläutert der Trainer.

Die offene Hand, wenn der Stock nach hinten geht; wie der Stock beim Schwung nach vorne aufgefangen und zugefasst werden muss, der Mitschwung der Schulter - Jürgen Houf spricht alle Punkte an und demonstriert die Bewegungen ausführlich. "Es ist ein lockeres Mitschwingen. Die Schulter nicht anspannen und die Füße in einem leichten Bogen aufsetzen", gibt er vor.

Dass beim Nordic Walking 90 Prozent der Muskulatur trainiert werden, es sich um ein sanftes sowie gelenkschonendes Ganzkörpertraining handelt, die Koordination geschult wird und es eine effektive Variante des Ausdauersports ist - auch das lernen die Sportler beim "Fit in den Frühling"-Seminar.

(tref)
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