Brüggen Vorfreude aufs Eiserne Priesterjubiläum

Brüggen · Josef Heinrichs feiert nächste Woche ein besonders seltenes Jubiläum: Vor 65 Jahren wurde er zum Priester geweiht. Regelmäßig leitet der ehemalige Borner Pfarrer noch Gottesdienste

 Josef Heinrichs leitete bis zur Verabschiedung in den Ruhestand die Pfarre St. Peter in Born.

Josef Heinrichs leitete bis zur Verabschiedung in den Ruhestand die Pfarre St. Peter in Born.

Foto: Knappe

Kaum zu glauben: Mit bald 91 Jahren feiert der unermüdliche Seelsorger Pfarrer Josef Heinrichs immer noch zweimal in der Woche, dienstags und freitags, die Messe in St. Mariä Himmelfahrt Wassenberg-Oberstadt. Bis vor zwei Jahren war der aktive Ruheständler in den normalen Gottesdienstplan der Pfarrei St. Marien Wassenberg eingebunden und ist auch heute bei allen Anlässen der Pfarre präsent.

Über Düren, Kempen und Krefeld führte der Weg als Priester Heinrichs zurück in die Heimatregion nach Schafhausen, dann nach Mönchengladbach-Bettrath und Brüggen. 19 Jahre lang leitete Heinrichs dort bis zur Verabschiedung in den Ruhestand die Pfarre St. Peter in Born. Dass der Geistliche, der auch heimatkundliche Schriften über Born, seine Kirche und den See verfasste, in Brüggen Spuren hinterlassen hat, zeigt seine Auszeichnung mit der Ehrenplakette der Gemeinde. Und immer noch sind die Verbindungen des Geistlichen nach Brüggen lebendig.

Ebenso viele Freunde hat der Jubilar in Heinsberg-Schafhausen, dort ist er als Musikförderer und Mitgründer des Bläsercorps St. Donatus geschätzt.

Gleich zweimal hat Heinrichs nun Grund zum Feiern: Am Sonntag, 5. März, wird er 91 Jahre alt, und drei Tage später, am 8. März, folgt das Eiserne Priesterjubiläum: Vor 65 Jahren wurde Heinrichs, der in Heinsberg-Straeten geboren wurde, im Aachener Dom zum Priester geweiht. Aus diesem Anlass lädt der Jubilar mit der Pfarrei St. Marien für Sonntag, 12. März, 10.15 Uhr, zur Festmesse in die Oberstädter Kirche ein, anschließend ist bei einem Empfang im Pfarrzentrum Gelegenheit, Heinrichs zu gratulieren.

Im November gab er sein Auto zurück, "selbst zu fahren erschien mir in meinem Alter dann doch zu unsicher", sagt er. Dennoch bleibt Heinrichs mobil: Mit Rollator geht er selbst noch einkaufen. Nette Pfarrmitglieder holen ihn mit dem Auto zu Gottesdiensten und anderen Terminen der Pfarre ab. Zur Familie im Heinsberger Südkreis besteht ebenfalls noch reger Kontakt, auch zur zwei Jahre älteren Schwester in Waldenrath. Im eigenen Häuschen am Wassenberger Gasthausbach fühlt sich Heinrichs wohl. Immerhin ist nach dem altersbedingten Ausscheiden seiner langjährigen Haushälterin Maria Pins vor rund einem Jahren nun eine Nachfolgerin in Sicht, die den Senior im häuslichen Alltag unterstützen wird.

Nach wie vor ist Heinrichs an historischer Heimatliteratur und theologischer Lektüre interessiert. Gerade lese er zum zweiten Mal das hochinteressante Interview von Peter Seewald mit dem mittlerweile emeritierten Papst Benedikt "Licht der Welt" (2010). Und mit besonderem Stolz berichtet Heinrich, dass sein eigenes Büchlein "Komm gut heim", das seine Kriegserlebnisse reflektiert, vor zwei Jahren in fünfter Auflage bei Gollenstede in Heinsberg veröffentlicht wurde.

(RP)
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