Viersen Vorfahrt für Radfahrer?

Viersen · Eine lebhafte Diskussion und gute Vorschläge, das ist das Fazit des ersten Stammtisches, zu dem der Süchtelner Verschönerungsverein eingeladen hatte. Das Thema: die Höhenstraße. Die Verwaltung zeigte kein Interesse.

 Die Höhenstraße und deren möglicher Ausbau bzw. die Sperrung bewegt derzeit die Süchtelner Gemüter.

Die Höhenstraße und deren möglicher Ausbau bzw. die Sperrung bewegt derzeit die Süchtelner Gemüter.

Foto: Busch

Die Höhenstraße und deren möglicher Ausbau bzw. die Sperrung bewegt derzeit die Süchtelner Gemüter, so auch den Süchtelner Verschönerungsverein (SVV). Immerhin steht in der Satzung beim Paragrafen zwei, der den Zweck des Vereins wiedergibt: "Zweck des Vereins ist der Schutz und die Pflege der Landschaft, insbesondere der Süchtelner Höhen...".

Um an das Thema heranzugehen, wählte der SVV einen etwas anderen Weg. Er entschloss sich spontan einen Stammtisch ins Leben zu rufen, bei dem zukünftig alle, aktuell die Satzung des Vereins betreffenden Themen mit interessierten Mitbürgern diskutiert werden sollen.

Besucher des Kletterwalds

Die Premiere war der Höhenstraße gewidmet. 20 Besucher aus den Reihen des Vereins und interessierte Mitbürger fanden sich in der Gaststätte "Kolpinghaus" ein, wobei vonseiten der Stadtverwaltung als auch Politik kein Vertreter zugegen war.

"Wir möchten, dass die auf den Süchtelner Höhen ansässigen Geschäftsleute ihre Zubringung erhalten, aber überlegen gleichzeitig, wie die vielen Fahrten über diese Straße und das Zuparken eingedämmt werden könnten. Wobei es hier meist Kletterwaldbesucher sind, die sich nicht an die für den Kletterwald vorgegebenen Parkplätze halten", sagte SVV-Vorsitzender Leo Seegers bei der Begrüßung.

An sich anschließenden Vorschlägen mangelte es nicht. Wobei sich herauskristallisierte, dass keiner der Anwesenden "eine Autobahn in den Wald" haben möchte, aber sich alle einig waren, dass der aktuelle Zustand der Höhenstraße katastrophal ist.

Aber statt neuer Asphaltdecke, die die Straße für Autofahrer noch attraktiver machen könnte, sprach man von einem sachgerechten Ausbessern der schadhaften Stellen bzw. einem Abtragen der alten Decke, um anschließend eine verdichtete Schotter- oder Splitdecke aufzubringen.

Der Vorschlag, die Straße zu verengen und mit Einbuchtungen zu arbeiten, bei denen wie im Gebirge der Hochfahrende Vorfahrt hat und der Herunterfahrende ausweichen muss kam, wie die Idee eines Einbaus von Regenrinnen für einen gezielteren Abfluss des Regenwassers, die gleichzeitig aber als Schwellen für langsames Fahren fungieren sollen, gut an.

Auf wenig Gegenliebe stieß die Idee, eine neue Straße vom Parkplatz am Sportplatz zum Kletterwald zu ziehen und dafür die Höhenstraße zu schließen. "Das geht allein aus rechtlicher und technischer Seite nicht", kommentierte Dr. Ekkehard Köhler, einst Leiter des Grünflächenamtes der Stadt Viersen, diesen Vorschlag. Er schlug vielmehr vor, die Höhenstraße in eine Fahrradfahrerstraße umzuwandeln. Geschähe dies, hätten Radfahrer und Fußgänger Vorrang und Autofahren wäre lediglich noch erlaubt.

Eine Sperrung mit Wegerecht für die Anwohner lehnten alle ab, wenngleich der Vorschlag bewirtschafteter und entsprechend kontrollierter Parkplätze aufkam. Selbst Ideen, die es einst in den 60er Jahren gab, wurden laut. So sollte damals eine Kleinbahn ins Leben gerufen werden, die von der Düsseldorfer Straße an zum Kamm der Süchtelner Höhen hinaufzockelt. Eine Idee für heute?

(tref)
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