Schwalmtal Vorerst kein Bau am Häsenberg

Schwalmtal · Dem Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans gab der Ausschuss nicht statt.

Der Ausschuss für Planung, Verkehr und Umwelt hat sich einstimmig dagegen entschieden, für ein brachliegendes Grundstück am Häsenberg in Waldniel einen Bebauungsplan aufzustellen. Damit ist grundsätzlich eine Bebauung an dieser Stelle nicht vom Tisch, doch so, wie sich der Investor jetzt eine Bebauung dort vorstellte, wollte kein Ausschussmitglied zustimmen. Rund 20 Zuschauer, die die Ausschusssitzung mit Spannung verfolgten, verließen nach diesem Tagesordnungspunkt den Saal, zum Teil sichtlich erleichtert.

Ein Planer hatte das Vorhaben kurz vorgestellt. Geplant war ein etwa 9,25 Meter hoher, modern wirkender Kubus mit zwei Vollgeschossen und einem aufgesetzten Staffelgeschoss sowie Garagen im unteren Bereich, die durch die Hanglage von der Frontseite zu sehen wären. Fünf bis sechs Wohnungen seien vorgesehen, so der Planer, der auch die Ideen für Erschließung und Wendehammer vorstellte, so dass Müllfahrzeuge oder Feuerwehrautos würden durchfahren können.

Lob für den Plan gab es aus keiner Fraktion. Er könne nicht nachvollziehen, warum man ein hochsensibles Gebiet in Ortskernlage dafür zerstöre, sagte Jürgen Heinen (Grüne). Ebenso könne er sich schwer vorstellen, dass man einenen solchen "Klotz" auf der rechten Seite genehmige und auf der linken Seite ablehnen könne, sollte das Projekt Nachahmer finden. Ein öffentliches Interesse an der Aufstellung eines Bebauungsplans für diesen Bereich könne er nicht erkennen.

Dr. Marco Kuhn (SPD) wies darauf hin, dass man zwar eine Verdichtung im Inneren wolle, doch dass Schwalmtal auch davon lebe, dass die Gemeinde in den Ortskernen viel Grün habe. Ihm komme das Haus zudem viergeschossig vor, auch wenn es in der Vorlage als zweigeschossig bezeichnet werde. Thomas Paschmanns (CDU), der zuvor dem Gebäude eine "exponierte Bauhöhe" attestiert hatte, wenn man die Häuser an der Lange Straße zum Vergleich heranziehe, zog sich mit seiner Fraktion zur Besprechung zurück, um danach zu erklären, dass auch die CDU die jetzige Planung nicht wolle und daher dem Antrag auf Aufstellung eines Bebauungsplans nicht zustimmen werde.

Kuhn sagte, die SPD verschließe sich nicht grundsätzlich einer Bebauung an dieser Stelle, doch nicht so. Heinen kündigte an, die Grünen würden dort überhaupt keiner Bebauung zustimmen, denn es sei doch klar, dass dort nur eine massive Bebauung geplant werden könne, damit sich die hohen Kosten für die Erschließung für einen Investor rechneten: "Ein kleines hutzeliges Häuschen lohnt sich nicht." Der Ausschussvorsitzende Lothar Höckendorf wies darauf hin, dass der Investor ja eine neue Planung vorlegen könne. Darüber müsse der Ausschuss dann wieder sprechen.

(biro)
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