Schwalmtal Von Prinzessin Mäusehaut und dem Teufel mit den drei goldenen Haaren

Schwalmtal · Auf Einladung der Frauengemeinschaft St. Michael war die Märchenerzählerin Anka Franken zu Gast und erzählte erwachsenen Besuchern Märchen.

Märchen sind nur etwas für kleine Kinder? Mitnichten. Sie bieten mehr Tiefgründigkeit als manch ein Erwachsener vermuten kann. 30 Frauen und zwei Männer kamen auf Einladung der katholischen Frauengemeinschaft St. Michael Waldniel bereits zum achten Mal in den Garten von Angelika Wießner in Ungerath.

Auf dem Programm standen Märchen, erzählt von der Märchenerzählerin Anka Franken. Die 80-jährige professionelle Märchenerzählerin aus Mönchengladbach gehört seit vielen Jahren der "Europäischen Märchengesellschaft" (EMG) an und hat sich zum Ziel gesetzt, das Märchgengut aller Völker zu pflegen und zu verbreiten, um damit zur Verständigung der Menschen untereinander beizutragen.

Auswendig, ganz ohne auch nur einen Satz abzulesen, erzählte sie die Märchen der Brüder Grimm ebenso wie ein russisches und türkisches Märchen. Die Besucher lauschten gebannt, nickten manchmal zustimmend, schmunzelten und applaudierten nach jedem Märchen.

Umrahmt wurde der zauberhafte Märchenabend von der Flötistin Sabine Liedke, die einfühlsam auf die märchenhafte Stimmung im Garten einging. Zu hören war ein nicht ganz so bekanntes Märchen der Brüder Grimm, "Prinzessin Mäusehaut", in dem der König erst am Ende erkennt, wie seine jüngste Tochter ihre Liebesbezeugung zum Vater, sie habe ihn so lieb wie Salz, gemeint hat. Und auch beim zweiten Märchen, "Der Teufel mit den drei goldenen Haaren", war die Tiefgründigkeit erst am Ende des Märchens erkennbar. "Fährt er wohl noch?", fragte Anka Franken am Ende in die Runde. "Es wird ihm wohl keiner die Stange abgenommen haben?" Sie blickte schmunzelnd in die Runde. Auch die Besucher des Märchenabends konnten sich ob des Endes des Märchens das Lachen nicht verkneifen. "Der König aber musste von nun an fahren, zur Strafe für seine Sünden", so Anka Franken.

Weit hinter den Bergen und dem blauen Meer spielte das russische Märchen, das im entferntesten Sinne an die russische Version des Grimmschen Märchens "Frau Holle" erinnerte. Besucher und Märchenerzählerin nahmen die märchenhafte Stimmung mit nach Hause, wo sie sicherlich, wie es zumindest bei Kindern üblich ist, sofort in ihr Bett fielen.

(ivb)
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