Viersen Von den Ardennen bis zur Küste

Viersen · Belgien nutzt mit seinem Pavillon die Floriade 2012 in Venlo, um sich mit seiner landschaftlichen Vielfalt einem Publikum aus aller Welt zu präsentieren. Nach Angaben der Aussteller zeigen deutsche Besucher großes Interesse an dem Nachbarland.

 Der belgische Pavillon gehört zu den schönsten und interessantesten Länder-Präsentationen. Belgien wirbt in erster Linie bei den Besuchern als vielseitiges touristisches Ziel – mit großem Erfolg bei deutschen Gästen.

Der belgische Pavillon gehört zu den schönsten und interessantesten Länder-Präsentationen. Belgien wirbt in erster Linie bei den Besuchern als vielseitiges touristisches Ziel – mit großem Erfolg bei deutschen Gästen.

Foto: Philipp Peters

VENLO Zahlreiche Länder aus aller Welt präsentieren sich bei der Weltgartenbauausstellung Floriade in Venlo. Umso erstaunlicher ist, dass ausgerechnet das Nachbarland Belgien erstmals an einer Floriade teilnimmt. Das Land hat für seinen sehenswerten Pavillon ein interessantes Konzept entwickelt, das die Vielfältigkeit dieses Landes unterstreicht. Vor dem Hintergrund, dass einige Länder sehr grenzwertige Darstellungen gewählt haben, ist der belgische Pavillon zweifellos eine Bereicherung.

Wer den Pavillon seitlich betritt, durchschreitet einen dunklen Tunnel. Die Belgier haben, wie einige andere Länder auch, auf den nachwachsenden Rohstoff Holz als Baumaterial zurückgegriffen. Nach dem Tunnel steht der Besucher etwas überrascht vor einem sich dahin schlängelnden Pfad. Folgt er ihm, wandelt er über das begrünte Dach zu einer Art Balkon. Von dort aus führt der Weg auf der anderen Seite des Daches von hinten im Erdgeschoss durch einen breiten Gang.

Begrüntes Dach

Tische und Stühle und laden zum Verweilen ein. "Wir haben das ganz bewusst gemacht. Wir fanden den kleinen Wald im Hintergrund vor dem Standort des Pavillons vor. So entwickelte sich die Idee, die Fläche davor symbolisch zu öffnen" erklärt Chris Van den Hagen, Operations Manager des Pavillons. Von außen ist das gut nachvollziehbar. Das begrünte Dach erhebt sich wie zwei hochgedrückte Hälften. "Alle 32 000 Pflanzen hier im Pavillon kommen aus Belgien. Im hinteren Bereich beginnt die Präsentation mit den Ardennen, der vordere Teil zeigt die Pflanzenwelt der Küstenregion", erklärt Van der Haegen am Infostand der Provinz (belgisch) Limburg. Neben Infobroschüren können Besucher an einem Quiz über die Region an einem Touch-screen teilnehmen. Die Broschüren in deutscher Sprache sind an diesem Tag bereits um 11.30 Uhr vergriffen. Zusätzlich hat ein Architekt eine Art Vitrine für Pflanzen über die gesamte Länge des Pavillons gestaltet. Auf der anderen Seite wirbt Belgien für die eigene Expo in Lüttich 2017.

Geht man durch eine Tür und verlässt den Durchgang, locken in einem anderen Raum belgische Spezialitäten. "Das ist nur eine kleine Auswahl, aber da wären das gute belgische Bier oder belgische Pralinen und eine DVD mit bekannten belgischen Kindersendungen", sagt Van der Haegen schmunzelnd.

Alle Einnahmen gehen nach der Floriade an ein Kinderkrankenhaus in Belgien. Finanziert wurde der Pavillon vor allem mit Sponsorengeldern sowie mit Einnahmen aus dem Verkauf des Pavillons der Expo in Shanghai. "Bei uns in Belgien gibt es für Expos eine eigenen Organisation. So konnten die Planungen für die Floriade 2012 trotz der langen Regierungskrise vollzogen werden", erklärt Van der Haegen. "Wir haben am 5. Januar mit dem Bau begonnen und waren pünktlich zum 5. April fertig", fügt er hinzu.

Die Reaktionen der Besucher sind durchgehend positiv. Touristisch hat das Engagement mit Sicherheit sehr viel eingebracht. "Es gibt schöne Ort in Belgien", sagt Van der Haegen fast entschuldigend. Das Land hat die Chance, sich internationalem Publikum zu präsentieren, vorbildlich genutzt.

(RP)
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