Viersen Volksbank freut sich über Bestnoten bei Beratung

Viersen · 2015 war ein gutes Jahr für die Volksbank Viersen. Das Kreditgeschäft konnte gesteigert werden. Die Kundeneinlagen blieben stabil.

Mit seiner Freude hielt Jürgen Cleven nicht hinter dem Berg. "In solchen Jahren macht es Spaß, Vorstand einer Bank zu sein", leitete der Vorstandssprecher der Volksbank Viersen, seinen Bericht über das Geschäftsjahr 2015 ein. Nicht nur glänzende Zahlen präsentierten er und seine Vorstandskollegen Helmut Pollmanns und Michael Willemse, sondern auch das Ranking einer Wirtschaftszeitschrift. Danach ist die Volksbank unter acht Banken in Viersen die mit der besten Privatkundenberatung gewesen. "Das ist uns jetzt zum dritten Mal hintereinander bescheinigt worden", sagte Cleven stolz. Auch bei der Beratung der Firmenkunden landeten die Genossenschaftsbanker auf dem ersten Platz - in Konkurrenz gegen zwei andere.

"Rundum zufriedenstellend" verlief nach Darstellung von Helmut Pollmanns das Kreditgeschäft, das um 7,5 Prozent auf 447 Millionen Euro gesteigert wurde. Nimmt man die langfristigen Kredite, die gleich an Verbundpartner weitergereicht wurden, steigerte sich das Kreditvolumen insgesamt um 9,9 Prozent auf 736 Millionen Euro. Wachstumstreiber war vor allem "das gute Immobilienklima" mit niedrigen Zinssätzen, in dem Familien den Schritt zum Eigenheim oder zur Eigentumswohnung wagten. Aber auch Handwerk und Industrie investierten in neue Anlagen und Gebäude: "Es herrschte eine rege Nachfrage."

Die Kundeneinlagen wurden bei 562,5 Millionen Euro stabil gehalten. Doch innerhalb des Blocks gab es große Verschiebungen; langfristige Anlagen und Festgelder wurden auf kurzfristig verfügbare Girokonten umgebucht. Doch haben Volksbankkunden verstärkt Geld in (nicht bilanzwirksamen) Wertpapieren angelegt, deren Summe um 11,8 Prozent auf 373 Millionen Euro gesteigert wurde. Unterm Strich wuchsen die Kundenanlagen so um 4,4 Prozent auf 936 Millionen Euro. Cleven ist damit "sehr zufrieden" und erklärt das Wachstum mit der intensiven Beratung.

Die Ertragslage der Volksbank ist gut. Zwar stieg der Aufwand für die rund 200 Mitarbeiter (147 Vollstellen) um knapp fünf Prozent auf 10,7 Millionen Euro, doch fingen die um 0.9 Millionen Euro gestiegenen Provisionserlöse dies und den geringeren Zinsüberschuss auf. Das Betriebsergebnis vor Bewertung liegt mit 1,72 Prozent der Bilanzsumme deutlich über dem Volksbankendurchschnitt (0,92 Prozent) und zeigt ebenso wie die sehr niedrige Aufwandsziffer von 62,3 (für einen Euro Ertrag müssen 62 Cent aufgewendet werden) an, dass gut gewirtschaftet wurde. Das Eigenkapital wurde auf zwölf Millionen Euro gesteigert, die von "Basel III" ab 2019 geforderte Eigenkapitalkennziffer von acht Prozent wird mit 16,51 Prozent weit übertroffen. Fast vier Millionen Euro muss die Bank an Steuern zahlen, davon die Hälfte als Gewerbesteuer an Viersen, Schwalmtal und Niederkrüchten. Das kann sie leicht, hat sie doch eine Steuerrückerstattung von drei Millionen Euro erhalten. Aus dem Bilanzgewinn von knapp 1,7 Millionen Euro wird eine Dividende von sechs Prozent an die 10.409 Mitglieder ausgeschüttet. Das allerdings muss die Vertreterversammlung am 10. Mai beschließen. Noch in diesem Jahr beginnt die Volksbank über ihre Immobilientochter die Erschließung des Baugebietes Kampweg am Sartingen Feld im Dülkener Norden. Hier sollen 28 Häuser mit Wohnungen um die 100 Quadratmeter entstehen, die im Herbst 2017 fertig sein sollen. In ähnlicher Form war die Volksbank schon in Waldniel und Niederkrüchten aktiv.

(mme)
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