Viersen Viersens Stadtspitze im Wandel

Viersen · Die Führungsstruktur in der Verwaltung soll umgebaut werden. Baurat Zenses arbeitet halbtags, Bürgermeister Thönnessen übernimmt die Stadtplanung, Schrömbges wird "Superdezernent", Corsten ist Kämmerer auf Abruf.

 Verantwortlich für die Führung der Viersener Stadtverwaltung: Bürgermeister Günter Thönnessen, Kämmerer Rolf Corsten, Schul- und Kulturdezernent Dr. Paul Schrömbges und Baurat Gerd Zenses (v.l.).

Verantwortlich für die Führung der Viersener Stadtverwaltung: Bürgermeister Günter Thönnessen, Kämmerer Rolf Corsten, Schul- und Kulturdezernent Dr. Paul Schrömbges und Baurat Gerd Zenses (v.l.).

Foto: BUSCH (Archiv)

Viersen zieht die Reißleine. Bürgermeister Günter Thönnessen und die Spitzen der politischen Parteien haben hinter verschlossenen Türen über einen fundamentalen Umbau innerhalb der Stadtverwaltung gesprochen. Geplant ist, das neue Konzept nach der Sommerpause umzusetzen. Die wichtigsten Punkte: Bürgermeister Günter Thönnessen wird den Schwerpunkt des Fachbereichs 60 — Stadtentwicklung und -planung — in sein Dezernat überführen. Dafür gibt der Verwaltungschef den Fachbereich 10 — die Hauptverwaltung samt Personalbereich — an Dr. Paul Schrömbges ab, der jetzt schon für Sport, Kultur und Soziales zuständig ist.

Auslaufmodelle in der Viersener Führungsspitze sind Baudezernent Gerd Zenses sowie Kämmerer Rolf Corsten. Nach RP-Informationen soll Zenses einen Antrag auf Altersteilzeit stellen und ab Herbst bis zu seinem Ausscheiden im Jahr 2014 nur noch halbtags arbeiten. Ob der 61-Jährige diesen Weg beschreiten wird, ist allerdings noch offen. Wie die RP erfuhr, soll der Beigeordnete im Gegenzug eine vorherige Höhergruppierung in der Besoldung von B 2 nach B 3 ins Gespräch gebracht haben. Dies wurde von der Politik abgelehnt.

Ebenfalls keine Rolle in der mittelfristigen Planung der künftigen Führungsspitze scheint der parteilose Kämmerer Rolf Corsten (55) zu spielen. Auch seine Wahlzeit läuft im Jahr 2014 ab, schon seit Monaten wird laut darüber spekuliert, dass Corsten für eine weitere achtjährige Amtsperiode keine Mehrheit bekommen würde. Auf das Aus des Dezernenten für 2014 soll sich bereits jetzt eine parteiübergreifende Mehrheit der politischen Führung in Viersen geeinigt haben.

Unbestritten ist, dass Bürgermeister Günter Thönnessen mit der Übernahme der Stadtplanung auch personell Unterstützung braucht. Stadtplaner Manfred Kuropka, eine absolute Kapazität auf diesem Sektor, geht 2013 in Altersteilzeit. Bis dahin soll er als Fachbereichsleiter vor allem bei innerorganisatorischen Verwaltungsangelegenheiten vor einem neuen Kollegen entlastet werden. Parallel kann sich dieser in die planerischen Aufgaben von Kuropka einarbeiten. Der Vorteil für Viersen: Auch nach 2013 kann die für die Kreisstadt so wichtige Planungsarbeit nahtlos fortgesetzt werden. Gleichzeitig ein möglicher Anreiz für den neuen Kollegen: 2014 wird mit dem Ausscheiden von Zenses ein neuer Planungsdezernent gebraucht.

Für Bürgermeister Günter Thönnessen hat der Einstieg in die Stadtplanung auch räumliche Konsequenzen. Der Verwaltungschef wird an zwei Tagen in der Woche in ein Büro ins Technische Rathaus an der Bahnhofstraße ziehen und die Konferenzen in der Bauverwaltung führen. Derzeit wird in der Verwaltung eine Vorlage über das neue Konzept erarbeitet. Sie soll der Politik in ihrer nächsten Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses am 11. Juli vorgelegt werden.

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort