Eröffnung in Viersen Erste Boulehalle im Kreis Viersen steht

Viersen · Der Viersener Pétanque Club feiert den Bau seiner neuen Halle mit einem ersten Viersener Hallen-Bouleturnier und einem Tag der offenen Tür. Am 1. Mai kann jeder den Boule-Sport ausprobieren.

 Die Mitglieder des Viersener Pétanque Clubs um den Vorsitzenden Stefan Kaiser (2.v.r.) können ihrem Sport nun in der neuen Halle nachgehen.

Die Mitglieder des Viersener Pétanque Clubs um den Vorsitzenden Stefan Kaiser (2.v.r.) können ihrem Sport nun in der neuen Halle nachgehen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Von Weitem erinnert es aufgrund seiner Form an einen Hangar. Doch wenn sich das große hölzerne Rolltor öffnet, dann fällt der Blick nicht auf Flugzeuge, sondern auf silbrig schimmernde Kugeln, die durch die Luft fliegen und nur ein Ziel kennen, das sich Schweinchen nennt. Nach gut zweieinhalb Jahren der Planung, Vorbereitung und Ausführung nennt der Viersener Pétanque Club (VPC) auf seinem Vereinsgelände an der Weiherstraße 12b in Viersen eine Boulehalle sein eigen.

Für den Verein ist damit ein Traum in Erfüllung gegangen. „Wir haben nun witterungsunabhängige Spiel- und Trainingsmöglichkeiten, die wir auch allen anderen Boulespielgemeinschaften aus der näheren und weiteren Umgebung anbieten können“, freut sich Stefan Kaiser, der erste Vorsitzende vom VPC.

Das kommende Wochenende steht beim VPC ganz im Zeichen der neuen Halle. Los geht es mit einer offiziellen Eröffnungsfeier am Samstag, 30. April, der sich ab 14 Uhr das erste Viersener Hallen-Bouleturnier anschließt. Dazu hat der VPC jeweils eine Triplette-Mannschaft aller Spielgemeinschaften und Vereine im Kreis Viersen und anderer befreundeter Bouleclubs der Umgebung eingeladen. Am Sonntag, 1. Mai, folgt von 11 bis 16 Uhr ein Tag der offenen Tür. „Jeder kann unseren Verein und den Boulesport kennenlernen. Mitspielen unter Anleitung ist angesagt. Es ist ein Sport für jedes Alter, bei dem es gesellig zugeht“, sagt Kaiser.

Der Bau der Halle an sich war eine spannende Sache. Die Grundkonstruktion bildet ein Eisengerüst, das auf 22 Fundamentblöcken steht, die jeweils 1600 Kilogramm schwer sind. Eine Wellblechhaut wurde auf das Gerüst montiert, wobei die Kopfwände aus Holz bestehen und eine der beiden Seiten über ein großes Holztor verfügt, das nahezu eine komplette Öffnung einer Giebelwand ermöglicht. „Fünf Tage vor Weihnachten stand die Halle an sich“, sagt Kaiser. Beleuchtung, Heizung und Boden fehlten zwar noch, aber die Vereinsmitglieder spielten bereits die erste Runde Boule im Neubau.

Der Boden sorgte dann für ein wenig Aufregung. Denn der empfohlene Spezialboden entpuppte sich als falsch. „Ein Bouleboden muss sich verdichten lassen. Das war mit unserem Bodenbelag allerdings nicht der Fall“, berichtet Kaiser. Also musste alles wieder herausgefahren werden. Das bedeutete für alle freiwilligen Helfer etliche Zusatzstunden Arbeit. Das Unternehmen lieferte einen neuen Bodenbelag an, der wiederum verteilt werden musste. Auf eine Unterkonstruktion mit Basalt folgte eine Schicht Dolomit. Den Abschluss bildet eine Schicht feiner Split.

Insgesamt stecken in der Halle 1500 Arbeitsstunden der Vereinsmitglieder. Am 1. April war es dann so weit. Die Halle war fertig. „Es ist einfach nur schön, dass wir nun wetterunabhängig sind. Egal ob es regnet oder es windet, wir können spielen“, freut sich Claus Berndt vom Hallenbauteam. Die 13 mal 25 Meter große Halle beinhaltet insgesamt acht Spielbahnen. Möglich gemacht hat den Hallenbau das Förderprogramm NRW „Moderne Sportstätte 2022“. Für den Verein alleine wären die Kosten von 95.000 Euro nicht zu stemmen gewesen. Der Verein bewarb sich mit einem Konzept, bei dem ihm der Stadtsportverband Viersen Hilfestellung leistete. Mit 68.000 Euro aus dem Fördertopf und einer weiteren Förderung von 15.000 Euro durch die Sparkassenstiftung der Sparkasse Krefeld war es dem VPC gegeben, den Bau umzusetzen. Vereinskapital und Eigenleistung deckten die restlichen Kosten ab.

Es ist die erste Boulehalle im Kreis Viersen. Die nächsten Boulehallen befinden sich in Düsseldorf und im niederländischen Venlo. Allein vor dem Hintergrund, dass der VPC Viersen im Jahresverlauf mehrere große Bouleveranstaltungen ausrichtet, die Hunderte von Boulespielern aus dem gesamten Niederrheingebiet besuchen, ist er weit über die Grenzen von Viersen bekannt.

Der VPC selber ist im Leistungs- und Breitensport aktiv. Es gibt Ligamannschaften und man hat bereits einen Bundesligaspieler hervorgebracht. Die erste Mannschaft ist derzeit indes nach dem ersten Ligaspieltag Tabellenführer. Die zweite Mannschaft bewegt sich im guten Mittelfeld.

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