Viersener Kreistag Das Kreistags-Phantom

Kreis Viersen · Kay Gottschalk wurde 2020 für die AfD in den Viersener Kreistag gewählt. Seither hat er jede ordentliche Sitzung versäumt. Zwei FDP-Mitglieder wollen ihm jetzt seine Aufwandsentschädigung streichen lassen.

„Der Antrag der FDP ist schändlich und scheinheilig“, sagt Kay Gottschalk. In einem Facebook-Video kündigte er jetzt an, sein Mandat abzugeben.

„Der Antrag der FDP ist schändlich und scheinheilig“, sagt Kay Gottschalk. In einem Facebook-Video kündigte er jetzt an, sein Mandat abzugeben.

Foto: Screenshot: Röse

Insgesamt 4.930 wahlberechtigte Einwohner des Kreises Viersen haben bei der Kreistagswahl im Jahr 2020 der AfD ihre Stimme gegeben – im Vertrauen darauf, dass die Partei ihre Interessen vor Ort vertreten werde. Mit zwei Kandidaten zog die AfD in den Kreistag ein. Und war erst einmal verwundert über die Sitzordnung. Die beiden AfDler sollten auf Vorschlag von CDU, Grünen, SPD und FDP in der zweiten Reihe Platz nehmen. „Uns würde ein Handtuch über die ersten Stuhlreihen auch nicht verwundern“, kritisierte das frisch gewählte Kreistagsmitglied Kay Gottschalk (AfD) im November 2020 die ihm zugedachte Hinterbänkler-Rolle. Danach war weniger von ihm zu hören. Eine Anfrage oder gar einen Antrag hat die AfD in der aktuellen Kreistagsperiode laut Kreistagsinformationssystem nicht gestellt. Und Gottschalk, von seiner Partei auf Listenplatz 1 bei der Kreistagswahl gewählt, hat seit seiner Wahl jede ordentliche Kreistagssitzung versäumt.