Viersen Grüne wollen Beirat für „Grüne Infrastruktur“

Viersen · Ein offener Beirat könnte für die Bewerbung zur Landesgartenschau ein entscheidender Pluspunkt sein, argumentieren sie.

 Die Grünen begründen die Anregung mit dem zunehmenden Wert von Grünflächen für den städtischen Raum. Zu den bestehenden Grünflächen in Süchteln zählt zum Beispiel der Stadtgarten.

Die Grünen begründen die Anregung mit dem zunehmenden Wert von Grünflächen für den städtischen Raum. Zu den bestehenden Grünflächen in Süchteln zählt zum Beispiel der Stadtgarten.

Foto: Knappe, Jörg (jkn)/Knappe, Jörg (knap)

Die Fraktion der Viersener Grünen hat Bürgermeisterin Sabine Anemüller (SPD) gebeten, einen für die Vertreter der gesellschaftlichen Interessen offenen Beirat einzurichten, um die Entwicklung des geplanten Konzepts „Zukunft Stadtgrün“ zu begleiten. Dieses entwickelt die Stadtverwaltung derzeit auf Beschluss des Ausschusses für Bauen, Umwelt und Klimaschutz. Auch die Bewerbung der Stadt um die Landesgartenschau 2026 soll in diesem Gremium beratend unterstützt werden.

Die Grünen begründen die Anregung mit dem zunehmenden Wert von Grünflächen für den städtischen Raum – in Zeiten des Klimawandels und zunehmenden Artenschwunds. Grünen-Ratsmitglied und Ausschussvorsitzender Peter Breidenbach sagt: „Der Wert der sogenannten grünen Infrastruktur ist inzwischen allgemein unbestritten. Mit seinem Beschluss für ein neues ,Zukunftskonzept Stadtgrün’ hat die Stadt Viersen die beste Antwort auf diese aktuellen Herausforderungen gegeben, die auch von der Bevölkerung als beunruhigend wahrgenommen werden.“ In die Entwicklung des Konzepts für die ökologische Umgestaltung der Viersener Grünflächen fließen auch Anträge dieser Ratsperiode ein, in denen sich mehrere Fraktionen mit dem Themenfeld „Natur in der Stadt“ auseinandergesetzt haben. So haben die Grünen etwa die ökologische Aufwertung von städtischen Grünflächen, Säumen und Feldrainen bereits im Januar 2017 als Antrag an den Umweltausschuss formuliert.

Um den erforderlichen breiten Rückhalt im politischen Raum zu erhalten und dabei auch die Vertreter der betroffenen gesellschaftlichen Interessen einzubeziehen, regen die Grünen jetzt die Einrichtung eines offenen Beirats an – unter Beteiligung der Ratsfraktionen, der in den Stadtteilen verankerten Heimat- und Verschönerungsvereine sowie des Werberings und der Industrie- und Handelskammer Mittlerer Niederrhein. Auch Bürger sollen sich in den öffentlichen Sitzungen des Beirats frühzeitig und umfassend informieren können.

Breidenbach begründet den Vorschlag für eine weit reichende Besetzung des Beirats mit der Bedeutung, die die grüne Infrastruktur über den Schutz der Natur und der Vielfalt der Arten hinaus hat: „In einem attraktiv gestalteten grünen Umfeld wohnt und arbeitet man gerne. Man kommt auch sicher noch lieber zum Einkaufen her.“

Der neue Beirat soll sich nach Vorstellungen der Grünen aber auch mit einer möglichen Bewerbung der Stadt für die Landesgartenschau 2026 befassen. Sollte die im Auftrag des Kreises erstellte Machbarkeitsstudie die Möglichkeit für eine Bewerbung eröffnen, sehen sie eine einmalige Chance, die weitere Entwicklung weit über die grüne Infrastruktur hinaus zu fördern und anzuschieben. Da die Beteiligung von Bürgern, Vereinen und Organisationen bereits in der Bewerbungsphase Bestandteil der Kriterien ist, sehen die Grünen in der Einrichtung eines Beirats einen möglicherweise entscheidenden Pluspunkt für den Zuschlag.

(RP)
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