Viersener Grüne fordern Klimaanpassungskonzept Stadt Viersen soll sich mit Folgen des Klimawandels beschäftigen

Viersen · Dürre, Hitzewellen, Stürme und Borkenkäferplage: Für die grünen sind die Spuren des Klimawandels nicht mehr zu leugnen. Die Stadt Viersen müsse darauf reagieren.

 Sturm Friederike hatte 2018 etwa im Kletterwald Niederrhein schwere Schäden hinterlassen.

Sturm Friederike hatte 2018 etwa im Kletterwald Niederrhein schwere Schäden hinterlassen.

Foto: Röse, Martin

Die Viersener Grünen müssen sich noch gedulden: Mit ihrem Antrag, die Stadtverwaltung möge ein Klimaanpassungskonzept entwickeln, befasst sich der Ausschuss für Bauen, Umwelt- und Klimaschutz voraussichtlich erst in seiner ersten Sitzung nach den Sommerferien genauer. Das haben die Mitglieder des Ausschusses in ihrer Sitzung am Donnerstag einstimmig beschlossen. Hintergrund: Die Stadtverwaltung hatte in der Sitzungsvorlage dem Antrag der Grünen eine knapp eine Din A4-Seiten lange Erläuterung zum Sachverhalt zugefügt, für CDU und SPD war das zu wenig. „Da muss mehr Speck dran“, sagte Heinz Plöckes (SPD).

In ihrem Antrag betonen die Grünen: „Die menschengemachte Klimakrise wirkt sich schon heute auch auf die Stadt Viersen aus.“ Dürre, Hitzewellen, Stürme und Borkenkäferplage: Das seien 2018 Signale gewesen, „die niemand mehr missachten konnte“. Mit einem Konzept für die Anpassung an die Folgen des Klimawandels soll ein Weg gefunden werden, „wie wir in Viersen mit den Auswirkungen des Klimawandels umgehen, damit Mensch und Natur auch in Zukunft gut in Viersen leben können“. Entwickeln und umsetzen solle es federführend der Klimamanager der Stadt.

Die Technische Beigeordnete Susanne Fritzsche macht in der Sitzungsvorlage für den Ausschuss deutlich, dass die Stadtverwaltung Unterstützung von einem spezialisierten Ingenieurbüro bräuchte. „Ein derart umfangreiches Konzept, das Fachwissen aus verschiedenen Bereichen und Erfahrungen auf dem Klimafolgenanpassungs- und Umweltsektor erfordert“, könne sie nicht selbst erstellen, aber einen Teil der Grundlagen liefern. Ein Gesamtkonzept erstellen zu lassen, koste etwa 80.000 bis 100.000 Euro. Gegebenenfalls könnten Fördermittel eingeholt werden, sodass sich der Eigenanteil der Stadt verringert. Ein Gesamtkonzept zu erstellen, hält die Stadt für sinnvoll. „Ein Konzept sollte den Umgang der Stadt mit Starkregen, Sturm, Hitzeperioden und Trockenheit umfassen“, heißt es in der Vorlage. Ziel ist unter anderem, zu analysieren, welche Gefahren Extremwetterereignisse mit sich bringen und wie sich die öffentliche Infrastruktur davor schützen lässt.

In der Sitzung des Ausschusses wurde die Verwaltung auch damit beauftragt, sich darum zu bemühen einen Vertreter einer Stadt einzuladen, die in der Klimaanpassung schon weiter ist als Viersen.

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