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Projekt für Natur und Nachhaltigkeit NABU kämpft für die Zukunft der Wegwarte

Viersen · Der Naturschutzbund wird beim „Markt der Nachhaltigkeit“ am 28. September eine Pflanze unters Volk bringen, die eine hohe Bedeutung für die Insektenwelt hat: die Wegwarte. Was es mit diesem etwas in Vergessenheit geratenen Gewächs auf sich hat.

Günter Wessels möchte die Wegwarte und ihre hohe ökologische Bedeutung wieder in das Bewusstsein der Bürger bringen.

Foto: Bianca Treffer

Wenn am 28. September der Markt der Nachhaltigkeit auf dem Sparkassenvorplatz in Viersen um 10 Uhr beginnt, stehen am Stand des NABU Viersen 100 Töpfe, in denen jeweils eine Jungpflanze wächst, die wie ein kleiner Löwenzahn aussieht. Allerdings ist es keine Pusteblume. Vielmehr handelt es sich um eine Wegwarte. „Wenn die Pflanze klein ist, ähnelt sie dem Löwenzahn sehr. Sie ist auch mit ihm verwandt. Die unteren Blätter sehen mit ihrer gezackten Form genauso aus“, sagt Günter Wessels vom NABU Viersen. Die Wegwarte ist als Pflanze etwas in Vergessenheit geraten und das obwohl sie eine hohe Bedeutung für die Insektenwelt hat. Das will der NABU ändern.

Das Wegwarten-Projekt des Naturschutzbundes ist auch in die Aktionstage Nachhaltigkeit eingeflossen. Diese sollten und sollen zwischen dem 20. und 28. September den Menschen in Viersen aufzeigen, welche konkreten Möglichkeiten sie haben, sich in den Dienst der Nachhaltigkeit zu stellen. Vereine, Initiativen, öffentliche Institutionen, politische Parteien und Unternehmen haben sich dazu Aktionen ausgedacht.

Wegwarten sind ökologisch wertvolle Pflanzen. Sie dienen Insekten, darunter zahlreichen der verschiedenen Wildbienen, als Nahrungsquelle und das über Monate hinweg. Die Pflanze, die der Familie der Korbblütler angehört, blüht von Ende Mai bis Anfang Oktober. Die Insekten können die Wegwarte über mehrere Monate als Protein- und Nektarquelle nutzen. Vor diesem Hintergrund möchte der NABU Viersen die Pflanze als solche in den Mittelpunkt rücken und für ihre Aussaat werben.

„Früher war die Wegwarte öfter anzutreffen und das auch in größerer Menge“, sagt Wessels. Wer zur rechten Zeit entlang des Dülkener Stadtgrabens an der Theodor-Frings-Allee spazieren geht, kann die blau blühende Wegwarte dort erleben und direkt feststellen, wie viele Insekten in diesem Bereich anzutreffen sind. „An der Autobahnabfahrt Viersen Bockert war früher auch eine große Fläche mit Wegwarten, die es in dieser Form aber nicht mehr gibt. Neben ihrer ökologischen Bedeutsamkeit war es auch immer ein schönes Entree für diejenigen, die von der Autobahnabfahrt in die Kreisstadt fuhren“, sagt Wessels.

Der NABU-Vertreter bedauert zudem sehr, dass Flächen, auf denen die Wegwarten noch wachsen, einfach runtergemäht werden, obwohl wegen einer Verkehrssicherungspflicht dazu kein Anlass besteht. Wessels hat nun Wegwartensamen in Schalen auf der heimischen Fensterbank ausgesät. Nachdem die Pflanzen gekeimt waren und eine Pikiergröße erreicht hatten, brachte Wessels sie zum NABU Naturschutzhof in Lobberich, wo sie nun in Einzeltöpfen weiter wachsen. Diese Pflanzen bringt Wssels nun zum Markt der Nachhaltigkeit am 28. September mit. Am NABU-Stand kann sich jeder Besucher einen Topf mitnehmen, wenn er die Möglichkeit hat die Pflanze draußen auszupflanzen.

Wessels hat Kontakt überdies zur Straßenmeisterei des Kreises Viersen aufgenommen, um auch dort für die Aussaat von Wegwarten entlang der Straße zu werben. Auch bei der Stadt Viersen hat er angeregt, die Wegwarten zukünftig vermehrt bei der Aussaat von Pflanzen zu berücksichtigen.