Corona in Viersen „Wird der Lockdown verlängert, sieht es düster aus“

Viersen · Helmut Schatten ist in Viersen eine Institution. Seit 25 Jahren ist der 59-Jährige Wirt, betreibt das „Schattodrom“. Hier berichtet er von den Auswirkungen des Lockdowns.

 „So ernst wie jetzt war die Lage noch nie“, sagt Helmut Schatten, Wirt des „Schattodrom“ in Viersen.

„So ernst wie jetzt war die Lage noch nie“, sagt Helmut Schatten, Wirt des „Schattodrom“ in Viersen.

Foto: Daniela Buschkamp

Ich liebe die Menschen, und deshalb bin ich gerne Wirt. Als Wirt habe ich viele verschiedene Berufe: Ich gebe Speisen und Getränke aus, ich bringe Menschen zusammen, ich höre zu, wenn Leute Probleme haben. Seit 25 Jahren bin ich Wirt. Neben dem „Schattodrom“ in Viersen betreibe ich auch das „Braustübl“ in Nettetal-Lobberich – und bin gewiss besser aufgestellt als 90 Prozent der Gastronomen. Aber so ernst wie jetzt war die Lage noch nie. An diesem Mittwoch sind endlich die Novemberhilfen angekommen. Zwei Monate zu spät. Und am Montag hatte ich den Antrag für die Dezember-Hilfen im Briefkasten. Wenn das auch wieder so lange dauert, bis das Geld fließt, dann müsste ich meine Lebensversicherung auflösen, um den Betrieb am Laufen zu halten. Dazu bin ich aber nicht bereit. Die versprochene Hilfe beim ersten Lockdown im Frühjahr 2020 war ein schlechter Witz. 2000 Euro habe ich erhalten, während Miete, Strom- und Wasserrechnungen weiter zu bezahlen waren.