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Dülken Zieht der Wochenmarkt bald um?

Dülken · Der Wochenmarkt in Dülken solle nicht mehr am Alten Markt aufgebaut werden, sondern an der Melcherstiege: Das hat die SPD vorgeschlagen. Was sagen Kunden und Marktbeschicker dazu?

 Jeden Mittwoch und Samstag öffnet der Markt in Dülken um 8 Uhr auf dem Alten Markt. Die SPD schlägt vor, den Markt an die Melcherstiege zu verlegen. Das Echo bei Kunden und Beschickern ist eher verhalten.                                      

Jeden Mittwoch und Samstag öffnet der Markt in Dülken um 8 Uhr auf dem Alten Markt. Die SPD schlägt vor, den Markt an die Melcherstiege zu verlegen. Das Echo bei Kunden und Beschickern ist eher verhalten.                                      

Foto: Julia Esch

Eier, Wurst, Gemüse und Obst: Schon um sieben Uhr am Morgen verkaufen die Händler ihre erste Ware auf dem Marktplatz vor der Kirche St. Cornelius. Manche der Marktbeschicker kennen ihre Kunden bereits seit Jahrzehnten. Wie der Urlaub war, was am Wochenende ansteht, wie es der Familie geht: Zum Einkauf gehört hier bei vielen auch persönlicher Austausch. „Der Mittelpunkt von Dülken, der liegt nun mal am Alten Markt“, findet Stephan Nothofer. Der 38-Jährige kommt aus Dülken und verkauft bereits in zweiter Generation Fleisch und Wurst auf dem Wochenmarkt.

Ende September stellte die SPD Viersen einen Antrag, den Dülkener Wochenmarkt, der immer mittwochs und samstags am Alten Markt stattfindet, in die Melcherstiege zu verlegen. Während der Bauarbeiten am Alten Markt und auch bei einer Belegung des Marktplatzes bei Veranstaltungen habe sich die Melcherstiege als guter alternativer Standort bewährt, heißt es im Antrag. Diese Meinung teilen jedoch nicht alle Händler: „Wir verkaufen Frischware – an der Melcherstiege scheint die Sonne lange auf den Wagen, und manche Kunden möchten vielleicht noch zum Alten Markt, um einen Kaffee zu trinken“, sagt Nothofer. Wenn der Verkauf in der prallen Sonne stattfinde, sei es nicht sicher, dass die Ware so lange frisch bleibt wie bei einem Verkauf am Alten Markt. Ähnlicher Meinung ist auch Gerhard Schmitz. Der 88-Jährige verkauft unter anderem Eier an seinem Stand auf dem Wochenmarkt. Auch er sieht den Markt nicht in der Melcherstiege.

Ein 53-jähriger Marktbeschicker, der mit Obst und Gemüse handelt, sieht hingegen in einem Umzug in der Melcherstiege für den Dülkener Markt eine Chance. „In der Zeit an der Melcherstiege hatten wir knapp ein Drittel mehr Einnahmen“, sagt der Händler. Den Grund dafür sieht er unter anderem in der günstigen Parksituation durch den nahegelegenen Supermarkt. Selbst bei schlechtem Wetter sei der Verkauf gut gelaufen, was er vom Standort am Alten Markt nicht behaupten könne. Auch sei der Markt dadurch für Menschen allgemein besser erreichbar und bemerkbar. Der Markt könne dadurch mit den Supermärkten besser mithalten, findet der 53-jährige Dülkener.

Johannes Stroetges aus Brüggen verkauft ebenfalls Obst und Gemüse. Für ihn sei ein Umzug in den Abschnitt zwischen Dülkener Altstadt und Busbahnhof weder von Vorteil, noch von Nachteil, sagt der 58-jährige Brüggener. „Unsere Kunden kommen zu beiden Standorten, und an der Melcherstiege haben wir keinen wesentlichen Anstieg der Einnahmen erlebt“, sagt Stroetges.

Hinzu komme, dass der Alte Markt kürzlich aufwendig und teuer saniert worden sei, findet Nothofer. Außerdem sei der große Parkplatz an der Schulstraße auch verfügbar. Die Kunden zeigen sich geteilter Meinung. „Für mich wäre die Melcherstiege eindeutig besser“, sagt Kirstin Gerresheim. Ihre Familie kaufe bereits seit sieben Jahren auf dem Markt ein, sagt sie. Die Parkplätze am Supermarkt finde sie besser gelegen, ebenso die gesamte Fläche an der Melcherstiege.

Eine andere Kundin hingegen ist fester Meinung, der Markt gehöre da hin, wo sie auch seit 30 Jahren einkaufen gehe: an den Alten Markt. „Ich komme mit dem Fahrrad
zum Markt“, sagt Peter Rütz. Für ihn seien die Parkplätze somit kein
entscheidender Punkt, sagt der 55-Jährige.

Nicht zu unterschätzen sei auch, dass der Markt auch viele Kunden in die anliegenden Geschäfte und Cafés locke, sagt Nothofer: „Ohne den Markt wäre es deutlich weniger belebt.“ Attraktiver könnte man den Markt hingegen gestalten, wenn man auch andere Händler zulassen würde, die ins Marktbild passende Waren jenseits von Lebensmitteln anbieten würden. Nothofer: „In anderen Städten wird das bereits umgesetzt.“

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