Dülken Orpheum feiert 150-jähriges Bestehen

Dülken · Was kann es Schöneres geben als vier neue Mitglieder für einen Verein? Am Dülkener Markt beging die große Karnevalsgesellschaft Orpheum ihren Geburtstag mit Musik und vielen Gästen. Gefeiert wurde bis tief in die Nacht.

 Auf dem alten Markt in Viersen-Dülken war es voll, als die Große Karnevalsgesellschaft Orpheum ihr 150-jähriges Bestehen feierte.

Auf dem alten Markt in Viersen-Dülken war es voll, als die Große Karnevalsgesellschaft Orpheum ihr 150-jähriges Bestehen feierte.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

„Hello again – wir sind wieder da!“ klang es von der Bühne. Der Orpheums-Chor begrüßte so die vielen Gäste am Alten Markt.

Präsident Günther Kamp wies auf die Tradition der Großen KG Orpheum hin, jedes Jahr vor den Sommerferien eine Familienfeier zu veranstalten. In diesem Jahr wollte die „Familie“ ihren 150. Geburtstag feiern. Nach dem Hinweis zur Ausstellung des Orpheum in der Sparkasse erläuterte er den wichtigsten Teil der Feier: die Taufe der vier „Heidenkinder“.

Sie hatten bei einem Casting vorgesungen und sind auserwählt, nach zwei Jahren Probezeit nun Mitglied der Großen Karnevalsgesellschaft Orpheum zu werden. Ein besonderes Geschenk „für die gestandenen Mannsbilder“ überreichte Ortsbürgermeisterin Simone Gartz (CDU): eine Drei-Liter-Flasche Kräuterschnaps.

Unter Beifall und Glockengeläut von St. Cornelius setzten sich die Gäste. Um 18.30 Uhr war die Messe in der Pfarrkirche zu Ende und Pfarrer Jan Nienkerke bedankte sich für die Rücksicht der Orpheumsbrüder und ihrer Gäste. Dann klangl es über den ganzen Markt: „Orpheum feiert dieses Jahr stolz sein Jubiläum“.

Nun war es so weit: Vizepräsident Matthias Sips als „Bischof“ hielt die Ansprache. Die vier Täuflinge und ihre Taufpaten marschierten zum Brunnen und stellten sich dort auf. Taufpate Peter Trapitz begrüßte als erster die Täuflinge und ganz besonders seinen: Andreas Debock, der von allen Seiten mit Brunnenwasser getauft wurde. Sein Orpheumsname lautet „Amicus moderatus pedifoltis – der besonnene Fußballfreund“. Ulf Jansen stellte Stefan Mindt vor, „Benignum exoramus ab exterminatore – der Kulissenzerstörer“. Klaus Lammertz präsentierte Ralf Schaffelke, „Bobby, qui numquam fuerunt Curabitur – der Schupo, der noch nie in New York war“ und Oliver Puffer begleitetet seinen Täufling Christian Dommers, „Mercurius a Christianus crispis – der lockige Christian Mercury“. Nun hatten sie wie jedes einen lateinischen und deutschen Künstlernamen. Alle vier wurden immer wieder per Eimer und Kanne mit Brunnenwasser übergossen. Nur gut, dass es noch recht warm war, denn die Taufkleider waren schnell klatschnass.

Zum Abschluss musste jeder Täufling seine beiden Namen deutlich und laut aussprechen. So ist es seit jeher Brauch beim Orpheum. Und wer zu leise oder falsch seinen Namen nannte, bekam sofort seine Strafe: Bischof Matthias befahl „Wasser“ und ein Eimer Wasser wurde ausgeschüttet. Doch alle trugen es orpheums-gemäß mit Humor, waren sie jetzt doch Vollmitglieder. Dann musste jeder ein Glas Gerstensaft „auf einen Zug“ leeren, dann ein Glas Rebensaft und schließlich ein kleines Glas mit „Ich weiß nicht“. Mit einem schallenden „Gloria tibi Dülken“, das alle Gäste mitsangen, verabschiedeten sich die Täuflinge vom Brunnen.

Nachdem nach der Pause schon die „britische Königsfamilie“ mit ihrem Gesang unterhalten hatte, waren es jetzt „Die drei Tenöre“, die  herzlichen Beifall erhielten. Inzwischen war der Alte Markt so voll, dass die meisten Gäste stehen mussten. Nach weiteren Liedern des Orpheums-Chors sorgte die RemenberBand aus Mönchengladbach für schwungvolle Musik bis in die Nacht.

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