Dora Heldt Bestsellerautorin in der Stadtbibliothek

Viersen · Mit der ersten Lesung des Jahres landete die Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek einen Volltreffer. Die Autorin Dora Heldt war zu Gast und begeisterte die Besucher.

 Autorin Dora Heldt: Die Besucher waren von der Lesung und ihrem Buch „Drei Frauen am See“ begeistert.

Autorin Dora Heldt: Die Besucher waren von der Lesung und ihrem Buch „Drei Frauen am See“ begeistert.

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Schwarze Hose, eine Lederjacke in der gleichen Farbe, rote Bluse und ein charmantes Lächeln. Kaum, dass Dora Heldt die Albert-Vigoleis-Thelen-Stadtbibliothek zusammen mit deren Leiterin Christiane Wetter betreten hat, erntet sie jede Menge neugierige Blicke seitens der Besucher, die sich gerade mit einem Glas Wein vom Dülkener Weinhaus Gawron für einen Abend ausrüsten, auf den sie sich schon seit Wochen freuen. Die Bestsellerautorin ist zu Gast in der Kreisstadt und läutet damit eine Premiere ein. Sie ist nämlich zum ersten Mal in Viersen. „Beim zweiten Versuch hat es dann geklappt“, erzählt Christiane Wetter, die Dora Heldt – die eigentlich Bärbel Schmidt heißt –, schon im vorigen Jahr nach Viersen eingeladen hatte. Da aber passte es nicht mehr in den Terminplan der Hamburger Autorin.

Im Foyer schweifen die Augen von Dora Heldt suchend über die Besuchermenge. Ein Winken setzt ein. Irena Eichhorn ist entdeckt. „Mit ihr, mehreren Katzen und einem Hund habe ich drei Jahre in einer Wohngemeinschaft in Cuxhaven gelebt. Jetzt wohnt sie in Krefeld und hatte versprochen, heute Abend zu kommen“, sagt Dora Heldt. Eine herzliche Begrüßung, der eine weitere folgt. Walter Neuefeind kennt sie seit ihrer Buchhändlerlehre in Bad Godesberg. „Ihre Bücher habe ich natürlich auch alle gelesen“, erzählt der Verlagskaufmann lächelnd.

Dann aber geht es los. Der Stempel „Ausverkauft“ zierte die Werbeplakate der ersten Lesung im neuen Jahr in der Bibliothek schon lange. Dabei sind es überwiegend Frauen, die sich eingefunden haben. Nur fünf Männer lassen sich unter den Besuchern finden. Vor der blau und rot beleuchten Bühne nimmt die Autorin am Lesepult Platz und holt ihr neustes Buch „Drei Frauen am See“ aus der Tasche. „Ich habe immer Skrupel aus einem Frauenbuch vorzulesen, wenn Männer im Raum sind. Aber Sie müssen da durch oder sich jetzt einen Wein trinken gehen“, scherzt Dora Heldt und verweist noch auf ihr derzeitiges Lispelproblem, das an einer Zahnoperation liegt und erst ab Mai wieder besser wird.

Als Kind habe sie auch gelispelt und im Sprachtraining immer „Zitronensuppe mit Sage“ sagen müssen. Herzliche Lacher sind die Antwort und wenn Dora Heldt vorliest stört ein bisschen Lispeln überhaupt nicht. Dafür fesselt ihr Buch viel zu sehr. Dora Heldt informiert kurz über das Buch und dessen schwierige Entstehung. „Es ist ein ernsthaftes Buch und ein solches Thema leicht zu schreiben ist schwierig“, sagt sie.

Das Werk handelt von vier Frauen, von denen eine stirbt. Dora Heldt startet mit einem Tag am See, an dem Friederike, Jule, Marie und Alexandra noch junge Frauen sind. Sie springt danach ein stückweit in jedes der vier Leben, wobei die Besucher anhand der ausgesuchten Szenen herzlich schmunzeln dürfen.

Was es mit Maries letzten Wunsch auf sich hat und ob die Frauen diesen umsetzen werden, bleibt allerdings ein Geheimnis. „Dafür müssen sie selber lesen“, sagt Dora Heldt vor der Pause und kündigt im gleichen Atemzug einen zweiten Teil an, bei dem ihre Kolumnen im Mittelpunkt stehen. „Wir reden über Männer, wie sie telefonieren und Singlefrauen im Fernsehen“, macht sie neugierig. Und wie könnte es bei ihr anders sein. Teil zwei kommt genauso gut an wie Teil eins.

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