Fitness in Viersen Auftakt für „Bewegtes Viersen“

Viersen · Beim ersten Workshop zum Projekt wurden erste Ideen zur Gestaltung von Sport- und Freizeitflächen im öffentlichen Raum gesammelt. Experte Stefan Eckl stellte Ergebnisse einer Besichtigung in Viersen vor.

 180 Teilnehmer waren zur ersten Bürgerversammlung rund um die Sportstätenentwicklung eingeladen. Rund 50 kamen ins Weberhaus, um Ideen zu entwickeln.

180 Teilnehmer waren zur ersten Bürgerversammlung rund um die Sportstätenentwicklung eingeladen. Rund 50 kamen ins Weberhaus, um Ideen zu entwickeln.

Foto: Julia Zuew

Die Stadt Viersen ist bereits auf einem guten Weg, Bürger zur Bewegung anzuregen, mit Sport- und Spielplätzen, Grünflächen für Freizeitsport und durchaus attraktiven Angeboten auch jenseits der Vereine. Zu diesem Schluss ist das Institut für kooperative Planung und Sportenwicklung (IKPS) mit Sitz in Stuttgart gekommen. Es hatte von der Stadtverwaltung den Auftrag erhialten, einen Rahmenplan zur Viersener Sportentwicklung zu erstellen.

„Es gibt verschiedene Möglichkeiten, bereits vorhandene Angebote attraktiver zu präsentieren“, sagt Stefan Eckl vom IKPS-Team. So seien beispielsweise die im Viersener Stadtgarten ausgezeichneten Laufwege ein gutes Angebot, das „sogar Stadtteile verbindet“ und mit unterschiedlicher Länge der Strecken Spielraum biete. Stellen wie diese könnten vielleicht auf einer Internetseite übersichtlich aufgelistet werden.

Außerdem sei es wichtig, möglichst viele Altersgruppen anzusprechen. In einer Präsentation stellte Eckl verschiedene Arten von Bewegungsräumen in anderen Städten vor. Dabei sollte nicht jedes Beispiel als exakte Vorlage zur Umsetzung in Viersen dienen, jedoch bei der Ideen-Findung helfen.

Vom Senioren-Parcours, der gezielt dazu dient, auch im hohen Alter beweglich zu bleiben, bis hin zu Flächen, die Kinder, Familien und Rentner ansprechen sollen: Die Optionen sind vielfältig. Bereits vorhandene Infrastrukturen zu nutzen, könnte ein Ansatz sein. Ein Konzept aus Hamburg: Aufgeklebte Signalpfeile auf Fußwegen regen mit kleinen Aufgaben dazu an, häufiger die Treppe zu nehmen, einen Abschnitt auf Zehenspitzen zu gehen oder andere  Übungen zu machen.

Plätze im Stadtgebiet zu entwerfen, die nicht nur mit direkter Sportfunktion, sondern als Plätze zur spielerischen Bewegung und Freizeitbeschäftigung einladen: Das sei für Viersen durchaus erstrebenswert. „Das können Installationen sein, die auf den ersten Blick nichts mit Sport oder Bewegung zu tun haben“, sagte Eckl. „Diese Flächen können beispielsweise Kindern mitten in der Stadt eine sehr funktionale Spielfläche bieten.“ Auf Schulhöfen sei es eine Überlegung wert, über Geräte nachzudenken, auf denen viele Kinder gleichzeitig spielen könnten, wie Kletterlabyrinthe beispielsweise.

Bei einer anschließenden Ideen-Sammlung an Flipcharts nannten viele Gäste der Versammlung – die mit etwa 50 von 180 eingeladenen Teilnehmern im Süchtelner Weberhaus mäßig besucht war – die Öffnung von Schulhöfen als Spielplatz außerhalb der Unterrichtszeiten und eine weitere Öffnung von Sportplätzen als Beispiele. Woraufhin die Gegenfrage gestellt wurde: „Wer soll die Plätze beaufsichtigen?“ Dazu kündigte Eckl an, in weiteren Veranstaltungen Lösungen zu zeigen, die in anderen Städten gut funktionieren. Die an mancher Stelle sehr eingeschränkte Zugänglichkeit von Sportplätzen bemängelte auch Eckl bei seinem Vortrag. Menschen, die unabhängig vom Vereinssport in ihrer Freizeit körperlich aktiv seien, müsse im Stadtgebiet ebenso Möglichkeit zur Betätigung gegeben werden, sagte Eckl. Dazu gehöre auch, die bereits vorhanden Möglichkeiten zu prüfen: Wie funktional sind fest installierte Trainingsgeräte wie beispielsweise im Stadtgarten? Sind Laufstrecken gut beleuchtet, ist es auch zur dunklen Jahreszeit möglich, sicher zu laufen? Welche Flächen sind veraltet und müssen umgebaut werden, wie beispielsweise abgenutzte Bolzplätze? Wo gibt es geeignete urbane Flächen?

Bevor es an die Umsetzung geht, müsse so gut wie möglich erfasst werden, was gefragt ist, sagt der IKPS-Geschäftsführer. Er hob einen Punkt aus der Ideensammlung des Abends hervor: „Mehr Bürger, weniger Stadt“ hieß es auf einem Bogen. Eckl: „Es hat Sinn, sich untereinander zu organisieren. Die Stadt als Unterstützung dazu zu holen, ist gut. Aber auch Eigeninitiative ist wichtig.“

Der nächste Workshop findet am Mittwoch, 10. Oktober, 18 Uhr, im Stadthaus mit dem Schwerpunkt „Schulen und Kitas“ statt.

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