Viersen im Nationalsozialismus Kreisarchiv legt neue Zahl über NS-Opfer vor

Viersen · Mitarbeiter des Kreisarchivs haben Akten des Amtes für Wiedergutmachung ausgewertet. Das Ergebnis ist eine „Liste der Viersener Todes- und Verfolgungsopfer des Nationalsozialismus“, die deutlich mehr Namen aufführt als bisher bekannt.

 Insgesamt 26 Stolpersteine hat Künstler Gunter Demnig auf Initiative des Vereins zur Förderung der Erinnerungskultur verlegt. 

Insgesamt 26 Stolpersteine hat Künstler Gunter Demnig auf Initiative des Vereins zur Förderung der Erinnerungskultur verlegt. 

Foto: Knappe, Joerg (jkn)

Bisher waren im Kreisarchiv die Namen von 214 Viersenern dokumentiert, die während des Zweiten Weltkriegs von Nationalsozisalisten drangsaliert, eingesperrt, in den Selbstmord getrieben oder ermordet wurden. „Jetzt haben wir die Zahl der bekannten Fälle deutlich mehr als verdoppeln können“, sagt Michael Habersack, Leiter des Archivs. In einer neuen Liste sind nun also rund 600 Namen aufgeführt. Aber: „Die Dunkelziffer wird höher sein“, sagt Habersack. Auch Günter Thönnessen, Sprecher des Vereins zur Förderung der Erinnerungskultur Viersen 1933-45, betont: „Auf den ersten Blick, das ergeben unsere eigenen Recherchen, ist diese Zahl noch deutlich zu niedrig.“