Viersen Neue Notaufnahme am St. Irmgardis

Viersen · Am Krankenhaus in Viersen-Süchteln werden die bislang getrennten Bereiche für chirurgische und internistische Notfälle zusammengelegt. Nach einem Jahr Bauzeit soll die neue Notaufnahme Anfang Dezember eröffnet werden.

 Pflegedirektor Clemens Roeling, Chefarzt Kai Platte, ärztliche Leiterin Jessica Görgens, Pflegeleiter Georg Zahn, kaufmännischer Direktor Thomas Becker und Geschäftsführer Conrad Middendorf (v.l.) im neuen Schockraum.

Pflegedirektor Clemens Roeling, Chefarzt Kai Platte, ärztliche Leiterin Jessica Görgens, Pflegeleiter Georg Zahn, kaufmännischer Direktor Thomas Becker und Geschäftsführer Conrad Middendorf (v.l.) im neuen Schockraum.

Foto: Knappe, Jšrg (jkn)

Am St.-Irmgardis-Krankenhaus in Viersen-Süchteln soll Anfang Dezember die neue, zentrale Notaufnahme eröffnet werden. Im Dezember 2017 begannen die Bauarbeiten für die Einrichtung, in der die bislang getrennten Bereiche für internistische und chirurgische Notfall-Patienten zusammengefasst werden. Noch sind die Handwerker in den künftigen Untersuchungsräumen, am Empfang und im Wartezimmer zugange. „Die Einführung einer gemeinsamen Annahme beider Kliniken verbessert die Abläufe für die Patienten“, erklärt Geschäftsführer Conrad Middendorf. Man sei überzeugt davon, dass auch durch diese neue Baumaßnahme das Krankenhaus für die Zukunft gut aufgestellt sei.

Die Gesamtkosten für Neubau und Einrichtung wurden auf 1,2 Millionen Euro gedeckelt. „Das Budget werden wir einhalten können“, sagt Thomas Becker, kaufmännischer Direktor des Süchtelner Hospitals. Was nicht einzuhalten war: der Zeitplan, „da sind wir zwei Wochen im Verzug“, so Becker. Grund: volle Auftragsbücher der Handwerker.

Mit der Einrichtung der zentralen Notaufnahme setzt das Krankenhaus auch neue gesetzliche Vorgaben für die Notfallversorgung in Krankenhäusern um, die ab 2019 gelten. Für die Patienten soll die Zusammenfassung von internistischem und chirurgischem Bereich Vorteile bieten, erklärt Kai Platte, Chefarzt des Fachbereichs Orthopädie und Unfallchirurgie. So sollen Internist und Chirurg künftig gemeinsam den Patienten unter die Lupe nehmen, um möglichst schnell die Ursache zu ermitteln und mit der weiteren Behandlung beginnen zu können. Bislang war das durch die Raumaufteilung umständlich: Die internistische Notaufnahme befand sich im Erdgeschoss, die chirurgische im ersten Stock. Zum Röntgen musste der Patient dann wieder zurück ins Erdgeschoss. Im Neubau sind die Wege zu EKG, Röntgen, Endoskopie und Operationssaal nun kürzer.

Sechs Untersuchungsräume sind in der neuen Notaufnahme eingeplant. Die Schränke, die in unterschiedlichen Farben Ärzten und Pflegern den Zugriff auf Medikamente und Verbandsmaterial erleichtern sollen, sind zum Teil schon aufgebaut. Daneben gibt es einen Empfangsbereich und ein großzügiges Wartezimmer – bisher warteten Patienten oft auf Stühlen vor den Behandlungsräumen darauf, aufgerufen zu werden.

Auch für den Rettungsdienst bringt der Neubau Vorteile mit sich: Passte bislang nur ein Rettungswagen in die Einfahrt, können nun zwei, unter Umständen sogar drei Rettungswagen nebeneinander den überdachten Bereich anfahren, der nur durch eine Tür von den Schockräumen der Notaufnahme getrennt ist. Um den Anfahrtsbereich für Retter und Patienten optimal einzurichten, wurde die Feuerwehr an der Planung beteiligt.

Die ärztliche Leitung der zentralen Notaufnahme übernimmt Jessica Görgens. Sie verweist darauf, dass neben Internisten und Chirurgen auch Anästhesisten ständig verfügbar sind, also 24 Stunden, an sieben Tagen in der Woche. Neben Ärzten, die auch als Notfallmediziner Erfahrung haben, werden in der zentralen Notaufnahme tagsüber drei Pflegekräfte, nachts eine Kraft eingesetzt. Um die Mitarbeiter auf ihre Aufgaben vorzubereiten, gab es Weiterbildungen, „die auch fortgeführt werden sollen“, betont Pflegedirektor Clemens Roehling.

Patienten aus der Umgebung werden künftig nicht nur per Rettungswagen zur Notaufnahme gelangen. Jeder soll die Einrichtung aufsuchen können, sagt Chefarzt Platte: „Wir kümmern uns um alle, sie sind uns alle willkommen.“

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