Schöppenmarkt in Viersen-Dülken Der große Andrang blieb aus

Seit 1847 ist aschermittwochs Schöppenmarkt in Dülken. Auf vier Kilometern konnten Tausende Besucher Küchengeräte, Schmuck, Mützen, Obst und Fleischwaren bestaunen. In diesem Jahr blieben aber viele Plätze frei.

Fotos vom Schöppenmarkt 2020 in Viersen-Dülken
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Fotos vom Schöppenmarkt 2020

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Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Insgesamt gab es zwar 200 Anmeldungen von Händlern aus ganz Deutschland für den Schöppenmarkt in Dülken. „Wetterbedingt kam es allerdings zu Absagen von bis zu 50 Prozent“, berichtete Ute Feyen von der Stadt Viersen. Die Standgebühren waren unverändert zum Vorjahr bei 6,40 Euro pro Quadratmeter. Auch die Besucheranzahl ist in diesem Jahr stark gesunken. Händler und Besucher waren sich einig, dass der Andrang schon seit einigen Jahren immer mehr zurückgeht.

Das lag an diesem Aschermittwoch vor allem am Wetter. „Man kann es keinem verdenken, dass er bei dem Regen und Schnee zu Hause bleibt“, sagte eine Händlerin vom Stand „Krims Krams“. Sie verkaufte für ihren Schwiegersohn Ralf Fruth große und kleine Figuren zum Aufstellen. Sie hatte sogar schon überlegt, wieder nach Hause zu fahren.

Optimistischer sahen das Sabine Holzheimer und Bernd Neufang aus Solingen. An ihrem Stand „messerscharf“ gab es allerlei kleine Haushaltshilfen. Die fliegenden Händler sind schon zum dritten Mal auf dem Schöppenmarkt. „Einige Kollegen haben heute Morgen schon wieder ihre Sachen gepackt und sind gefahren“, so Neufang. Die beiden hatten aber trotzdem Spaß und wollen nächstes Jahr wieder dabei sein.

Uwe Matysek aus Dortmund rief seine Waren in die Menge hinein: „Ran an die Salami!“ Seit sechs Jahren kommt er mit seinen Wurstwaren nach Dülken. Da gibt es zum Beispiel die Sommersalami, die sich bis zu einem Jahr hält oder auch die Wurst Mailänder Art.

Kaum einer ist auf dem Schöppenmarkt in Dülken schon so lange dabei wie Frank Pelcer. „Seit mehr als 40 Jahren sind wir hier auf dem Markt“, sagte er. Im Sortiment hatte er geflochtene Körbe in allen Größen. Früher hatte er sogar zwei Stände, aber die musste er aus Altersgründen aufgeben. Pelcer war früher auf Märkten in ganz Deutschland dabei. Auch er bemerkt den Rückgang der Besucher. „Hoffentlich wird nächstes Jahr das Wetter besser“, so der Händler.

Viele Besucher beschrieben den Markt als „nass und kalt“. Zum Teil wurde auch spekuliert, ob der wachsende Online-Handel zum Rückgang der Besucher beiträgt. Trotzdem gab es immer noch einige Stammkunden, die jedes Jahr wiederkommen und sich über den Markt freuen. Silke Pawella kommt mit ihrer Tochter immer wieder aus Brüggen nach Dülken, um nützliche und günstige Haushaltswaren zu kaufen. Auch Ursula Willems aus Dülken gönnte sich an Aschermittwoch ein leckeres Fischbrötchen und hatte sich schon mit Käse und Wurst eingedeckt. Ihre Vermutung war: „Wenn es weniger Stände sind, kommen natürlich auch weniger Leute.“

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