Gewässer in Viersen Verursacher des Schmutzwassers am Schanzweg ist ermittelt

Viersen · Bereits 2020 war Schmutzwasser in einen Regenwassergraben im Bereich Schanzweg/Ummerstraße fehlgeleitet worden. Auch damals wurde der mutmaßliche Verursacher ermittelt.

 Noch immer sind Toilettenpapier-Reste am Rand des Grabens zu erkennen.

Noch immer sind Toilettenpapier-Reste am Rand des Grabens zu erkennen.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Die Bürgerinitiative Viersen-Hamm nennt es in einem Facebook-Post in dieser Woche einen „Umweltskandal“: Erneut – nach Juni 2020 – sei Schmutzwasser in den Regenwassergraben am Schanzweg geleitet worden. „Der Sachverhalt ist uns bekannt“, teilte  Stadtsprecher Frank Schliffke auf Anfrage unserer Redaktion am Freitag mit. „Ein mutmaßlicher Verursacher wurde ermittelt. Die Stadt Viersen hat die in ihrer Zuständigkeit liegenden ordnungsbehördlichen Maßnahmen eingeleitet.“

Wie eine Sprecherin des Kreises Viersen berichtete, habe die Bürgerinitiative den Vorfall am Abend des 20. Juli der unteren Wasserbehörde des Kreises Viersen gemeldet. Beigefügte Bilder zeigten Toilettenpapierreste im Graben. Am darauffolgenden Tag habe der Kreis die NEW als Kanalnetzbetreiber sowie den für das Gewässer zuständigen Wasser- und Bodenverband der Mittleren Niers als Unterhaltungspflichtigen informiert. „Die Zuständigkeit für die Beurteilung der Lage und die Behebung von Fehleinleitungen liegt bei der Stadt Viersen als Eigentümerin des Kanalnetzes und abwasserbeseitigungspflichtige Körperschaft“, so der Kreis.

Bei einem Ortstermin des Kreises mit Vertretern der NEW sowie des Wasser-und Bodenverbandes der Mittleren Niers seien offensichtliche Spuren eines Schmutzwassereintrages – Toilettenpapier – im Gewässer festgestellt worden, teilt die Sprecherin mit: „Es handelt sich hierbei um eine geringe organische Menge, die augenscheinlich von einem Fehleinleiter stammen könnte.“ Der Kreis geht davon aus, dass sich die Fremdstoffe im Kanal angereichert hatten, „durch das letzte Starkregenereignis erfolgte ein Austrag in das Gewässer“. Wie die Sprecherin ergänzte, konnte vor Ort keine akute Gefährdung mehr für das Gewässer festgestellt werden. „Eine dauerhafte Abstellung der Fehleinleitung ist jedoch aus Sicht des Kreises dringend notwendig. „Der Vertreter der NEW teilte mit, dass der potentielle Fremdeinleiter im Jahr 2020 ermittelt werden konnte und es naheliege, dass der Fehlanschluss bislang nicht beseitigt wurde.“ Die Stadt Viersen macht zu dem Vorgang keine näheren Angaben. „Aus Gründen des Datenschutzes und mit Blick auf ein laufendes Verfahren“, erläuterte der Stadtsprecher.

(naf)
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