Vereine in Viersen „Senioren brauchen die sozialen Kontakte“

Interview | Viersen · Der Viersener Verein Gemeinsam mit seinem Rahser-Treff ist Anlaufstelle für Senioren. Welche Angebote es noch gibt und was der Vorsitzende für das kommende Jahr plant.

 Wolfgang Esser ist Vorsitzender des Vereins Gemeinsam.

Wolfgang Esser ist Vorsitzender des Vereins Gemeinsam.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Beim Verein Gemeinsam standen im Rahmen der Jahreshauptversammlung Neuwahlen an. Ein Gespräch mit dem Vorsitzenden Wolfgang Esser über den Verein und die Arbeit in Zeiten von Corona.

Es gab Neuwahlen. Wer gehört in den nächsten vier Jahren zum Vorstand?

Esser: Es bleibt fast alles beim Alten. Ich wurde zum Vorsitzenden wiedergewählt. Das gilt auch für meine Stellvertreterin Ellen Kaspers. Neuer Schatzmeister ist der Geschäftsführer vom ASB Regionalverband Niederrhein, Maik Hell. Sein Vorgänger, Bernd Giese, kandidierte aus Krankheitsgründen nicht mehr. Britta Heymanns ist Beisitzerin geblieben und an die Stelle von Inge Wefers, die aufgrund ihres Alters nicht mehr antrat, rückte Josi Wyes. Alle Wahlen erfolgten einstimmig, wobei 51 von unseren insgesamt 132 Mitgliedern anwesend waren.

Wie sieht die Arbeit in Zeiten der Pandemie aus?

Esser: Unsere Aktivitäten bestehen aus drei Standbeinen. Das erste Standbein sind die regelmäßigen Treffen im Stadtteiltreffpunkt Rahser-Treff. Derzeit ist alles offen. Das heißt, unser wöchentliches Frühstückskaffee und das Klön-Café laufen. Alle zwei Wochen wird zudem Musik und Bewegung für ältere Menschen ab 60 Jahre angeboten. Zusammen mit dem Landschaftsverband Rheinland findet des Weiteren alle 14 Tage das Café Vergissmeinnicht statt. Dazu haben wir normalerweise zusätzliche Angebote wie Frühjahrsfest, Oktoberfest und eine Weihnachtsfeier. Unser zweites Standbein sind die Busreisen, von denen wir in diesem Jahr leider nur eine durchführen konnten. Standbein Nummer drei sind unsere öffentlichen Veranstaltungen, die derzeit aber alle ruhen. Wir hoffen, bald wieder Angebote wie Erste Hilfe für ältere Menschen, Präventionsveranstaltungen zusammen mit der Polizei, Infoveranstaltungen in Sachen Pflege und dergleichen machen zu können. Generell sind wir froh, dass wir überhaupt wieder Angebote machen können, nachdem dies über Monate gar nicht möglich war.

Hatten die Senioren trotz der Schließung einen Ansprechpartner?

Esser: Ja. In den Lockdown-Zeiten war unser Büro durch unsere Mitarbeiterinnen Ruth und Ellen Kaspers besetzt. Das Mutter-Tochter-Gespann war in den Sprechzeiten immer persönlich oder telefonisch erreichbar. Einzelne Personen durften unter den entsprechenden Schutzmaßnahmen eintreten. Zudem wurden Weihnachts- und Ostergrüße an alle Mitglieder verschickt.

Wie lange gibt es den Verein Gemeinsam bereits?

Esser: Den Verein Gemeinsam gibt es seit 30 Jahren. In Sachen Rahser-Treff feiern wir im kommenden Jahr unser zehnjähriges Bestehen. Was uns besonders freut ist die Tatsache, dass wir gerade mit der VAB einen weiteren Mietvertrag für zehn Jahre abgeschlossen haben. Damit ist unsere Arbeit an diesem Standort gesichert.

Wie haben sich die Besucherzahlen entwickelt?

Esser: In den vergangenen 3,5 Jahren besuchten 4125 Gäste den Rahser-Treff. 2018 boten wir 85 Treffen an, die 1501 Gäste aufsuchten. 2019 waren es 87 Treffen mit 1458 Gäste. Im ersten Pandemiejahr waren es 45 Treffen mit 881 Gästen und in 2021 gab es bislang 16 Treffen mit 385 Gästen. Man sieht die Auswirkungen der Pandemie damit deutlich. Dabei ist es gerade für die Senioren wichtig, einen Ort für die Kommunikation zu haben. Sie brauchen die sozialen Kontakte dringend.

Was planen Sie für das kommende Jahr?

Esser: Falls Corona es zulässt, möchte der Verein Gemeinsam im Jahre 2022 wieder mehr Bus- und Schiffstouren anbieten. Auch hoffen wir, mit unserem Partner ASB Regionalverband Niederrhein wieder öffentliche Veranstaltungen durchführen zu können.

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