Viersener Aktien-Baugesellschaft VAB bereitet nächste Bau-Offensive vor

Viersens größte Wohnungsgesellschaft investierte im vergangenen Geschäftsjahr mit fast 12,5 Millionen Euro so viel wie noch nie in ihrer Geschichte. Der Gewinn kletterte leicht auf fast 1,2 Millionen Euro.

 VAB-Finanzvorstand Thomas Klapdor, Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Sillekens und Vorstandsvorsitzender Albert Becker (von links).

VAB-Finanzvorstand Thomas Klapdor, Aufsichtsratsvorsitzender Stephan Sillekens und Vorstandsvorsitzender Albert Becker (von links).

Foto: Martin Röse

Die Viersener Aktien-Baugesellschaft, eine 100-Prozent-Tochter der Stadt, hat im vergangenen Geschäftsjahr mit fast 12,5 Millionen Euro so viel investiert wie noch nie in ihrer Geschichte (Vorjahr: 10,5 Millionen Euro). „Rund zwei Drittel des Geldes gingen in Neubauprojekte, 4,2 Millionen Euro in die Bestandspflege“, erklärt der Vorstandsvorsitzende Albert Becker.

Wie stark stiegen die Mieten? „Für uns steht die preisgünstige Wohnraumversorgung an erster Stelle“, betont der Aufsichtsratsvorsitzende Stephan Sillekens. In ihren 2967 eigenen Wohnungen erhöhte die VAB die Mieten um knapp ein Prozent auf 5,19 Euro pro Quadratmeter. „Mehr als 40 Prozent unserer Wohnungen liegen im Segment unter fünf Euro“, so Becker.

Wie weit ist die Wohnungsbau-Offensive? Drei neue Wohnanlagen wurden im vergangenen Jahr fertig und vermietet. In den Häusern im Rahser, am Hüsgesweg und an der Kanalstraße entstanden insgesamt 85 neue Wohnungen, aktuell befinden sich weitere 119 Wohnunegn im Bau. „Damit ist unsere im Jahr 2015 gestartete Neubau-Offensive, die 400 Wohneinheiten und ein Investitionsvolumen von 50 Millionen Euro umfasst, zu 83 Prozent umgesetzt“, sagt Sillekens.

Welche Projekte sind aktuell in Planung? Im Oktober soll die Vermietung der Neubauten an der Brüsseler Allee an den Wohnungsmarkt gehen. Dort baut die VAB 50 frei finanzierte und 45 öffentlich finanzierte Wohnungen. Die frei finanzierten kosten 8,50 Euro pro Quadratmeter Kaltmiete, die öffentlich finanzierten 5,20 Euro. Die neuen Gebäudekomplexe im Stadtpark Robend mit 34 Wohneinheiten sollen im kommenden Jahr an den Wohnungsmarkt gehen. Letztes Projekt der Neubau-Offensive sind 68 frei finanzierte Komfortwohnungen an der Ecke Körnerstraße/Hohlstraße, die 2021 fertiggestellt sein sollen. Im Anschluss sei eine weitere Neubau-Offensive für einen Zeitraum von fünf Jahren geplant, erklärte Becker. Umfang und Baugebiete seien allerdings derzeit noch nicht spruchreif. „Zum Teil fehlen noch die Bebauungspläne“, erklärte Sillekens. Klar ist aber schon jetzt: Um die Millionen-Investitionen der kommenden Jahre zu stemmen, will Viersens größte Wohnungsgesellschaft ihre Eigenkapitalquote von derzeit 25,1 Prozent leicht senken. „Wir peilen einen Korridor zwischen 20 und 25 Prozent an“, sagt Finanzvorstand Thomas Klapdor.

Was tut die VAB für die Bestandsimmobilien? „Wir setzen einen Schwerpunkt auf CO2-Vermeidung, tauschen Heizungsanlagen aus, ersetzen Pumpen durch Hocheffizienzpumpen“, sagt Klapdor. Fast der gesamte Bestand sei mittlerweile mit LED-Leuchten ausgestattet. Das senke für die Mieter die Nebenkosten.

Was tut die VAB für ihre Mieter? Die Kommunikation soll einfacher, schneller und direkter ablaufen; dafür wurde ein Online-Mieterportal eingeführt; auch per App können die Mieter mittlerweile ihre Anliegen einspeisen und Informationen erhalten.

Wie viel Gewinn hat die VAB gemacht? Der Jahresüberschuss liegt bei knapp 1,2 Millionen Euro und damit noch einmal 79.000 Euro über dem Vorjahreswert. Davon schüttet die VAB 225.000 Euro als Dividende an die Stadtkasse aus. Das entspricht einer Verzinsung des Kapitals von 3,4 Prozent. Becker: „Das restliche Geld soll wieder in die Wohnungsfürsorge und neuen bezahlbaren Wohnraum investiert werden.“

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