Unfallbilanz des Kreises Viersen 2018 gab es im Kreis neun Verkehrstote

Viersen · Die Zahl der Verkehrsunfälle im Kreis Viersen ist gestiegen, dafür gibt es weniger Verletzte. Die Polizei hat ihre Unfallbilanz 2018 vorgestellt. Ein großes Thema bleibt die stetige Zunahme der Unfallfluchten.

 Einer von insgesamt 9405 Unfällen im Kreis Viersen 2018: Eine 43-jährige Autofahrerin aus Nettetal war in einer langgezogenen Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Straßenbaum geprallt.

Einer von insgesamt 9405 Unfällen im Kreis Viersen 2018: Eine 43-jährige Autofahrerin aus Nettetal war in einer langgezogenen Linkskurve von der Fahrbahn abgekommen und gegen einen Straßenbaum geprallt.

Foto: Feuerwehr Brüggen/Heike Ahlen

Die Polizei hat am Mittwoch ihre Verkehrsunfallstatistik für den Kreis Viersen für das vergangene Jahr vorgestellt.

Wie hat sich die Zahl der Verkehrsunfälle entwickelt?

Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der Verkehrsunfälle um 176 gestiegen – die Polizei wurde alle 56 Minuten zu einem Verkehrsunfall gerufen. Die Gesamtzahl lag damit 2018 bei 9405. Das bedeutet eine Steigerung zum Vorjahr um 1,91 Prozent. „Das können wir nicht erklären“, sagte Michael Okuhn, Leiter der Direktion Verkehr. Als mögliche Gründe nennt er, dass es immer mehr Fahrzeuge im Straßenverkehr gebe und Menschen deutlich länger im Alter mobil blieben als früher. NRW-weit stieg die Zahl der Verkehrsunfälle um 1,04 Prozent an. Die Wahrscheinlichkeit, im Kreisgebiet bei einem Verkehrsunfall verletzt zu werden, lag 2018 bei vier zu 1000. Der NRW-Schnitt liegt hier bei 4,5. Die Viersener belegen mit ihrem Wert im NRW-Ranking Platz 21 von 47 Behörden (Vorjahr: Platz 31).

Wie verhält es sich in den Kommunen des Westkreises?

In Viersen hat es im vergangenen Jahr am häufigsten gekracht, hier kam es insgesamt zu 256 Unfällen. In Nettetal beläuft sich die Zahl auf 142. Die Gemeinde Schwalmtal kommt mit 58 an dritter Stelle, dahinter liegen Niederkrüchten mit 50 Unfällen und Brüggen mit 46 Zusammenstößen.

Wie viele Menschen kamen 2018 bei einem Verkehrsunfall im Kreis Viersen ums Leben?

Die Polizei zählte für 2018 neun Verkehrstote, zwei mehr als im Vorjahr. Darunter waren jeweils zwei Senioren als Fußgänger und Autofahrer, ein Senior als Radfahrer, eine jugendliche Autofahrerin sowie drei weitere Menschen als Kradfahrer. Bei sechs der neun Unfälle war der Unfall laut Polizeiangaben selbst verschuldet.

Was sind die häufigsten Unfallursachen?

Auf Platz eins: Fehler beim Abbiegen und Wenden. Auf Platz zwei: Vorfahrt- und Vorrangverstöße. Auf Platz drei: erhöhte oder nicht angepasste Geschwindigkeit. Platz vier: zu geringer Sicherheitsabstand. Somit sind die Hauptunfallursachen dieselben wie die 2017. Okuhn betonte zudem, dass bei rund 75 Prozent aller Unfälle kein vorheriger Augenkontakt zwischen den Unfallbeteiligten zu Stande gekommen sei: „Wir müssen die Verkehrsteilnehmer sensibilisieren, damit sie die anderen stärker wahrnehmen.“

Wie gefährdet sind Radfahrer?

Die Polizei hat für das vergangene Jahr 313 verunglückte Radfahrer im Kreisgebiet gezählt. 2017 waren es 312. Auffällig sei die Zunahme bei Pedelec-Fahrern: 2017 waren es 33, 2018 bereits 58.

Die Zahl der Unfälle mit Rad fahrenden Kindern ist im Kreis Viersen regelmäßig hoch. Wie sah es 2018 aus?

Ein bisschen besser. 52 Rad fahrende Kinder wurden 2018 im Kreis Viersen bei Verkehrsunfällen verletzt. 2016 lag die Zahl bei 77, 2017 bei 60. Insgesamt wurden bei Verkehrsunfällen im Jahr 2018 zwölf Kinder schwer und 108 leicht verletzt.

Gibt es eine positive Entwicklung?

Die Gesamtzahl der verunglückten 18- bis 24-Jährigen ist rückläufig: Sie sank von 200 auf 144 Personen.

Welches Problem blieb auch 2018 im Kreis Viersen bestehen?

Die Zahl der Verkehrsunfallfluchten hat sich zum sechsten Mal in Folge erhöht, zudem verringerte sich die Aufklärungsquote um 4,83 Prozent. In Viersen verzeichnete die Polizei insgesamt 2112 Unfallfluchten, von denen sie 835 Delikte aufklären konnte.

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