Trondheim Soloists in Viersen Skandinavische Klänge in der Festhalle
Viersen · Die als Botschafter ihres Landes und eines der herausragenden Kammerensembles Norwegens gerühmten Trondheim Soloists lockten anlässlich ihres Konzertes eine große Zahl Musikfreunde in die Festhalle.
Die zehn Frauen und sechs Männer, verteilt auf alle Instrumente der Streicherfamilie und geleitet von Konzertmeister Geir Inge Lotsberg, begrüßten das Publikum mit zwei kurzen zeitgenössischen Streicherkompositionen. Auf das Streichquartett Nr.3 op.19 des 1935 geborenen Finnen Aulis Sallinen folgte „A Walk to Gade“, komponiert von der Schwedin Britta Byström, in dem sie sich den Werken des berühmten dänischen Sinfonikers Niels Wilhelm Gade anzunähern versucht.
Dann erschien die Hauptperson des Abends – die norwegische Geigerin Ragnhild Hemsing. Sie brachte gleich drei Instrumente mit – neben der „normalen“ Geige zwei Exemplare der nach einer südnorwegischen Provinz benannten Hardangerfiedel. In Form und Maßen der Geige gleich, sind diese alten Instrumente reich verziert und mit unter dem Steg liegenden Resonanzsaiten versehen, was den Klang weich und samtig erscheinen lässt.
Die 35-jährige Künstlerin im eleganten roten Abendkleid wusste mit ihrem Charme und ihren frappierenden interpretatorischen wie technischen Fähigkeiten sofort zu begeistern und auch das sie so anschmiegsam wie brillant begleitende Orchester mitzureißen. Von Tormod Tvete Vik zusammengestellte Arrangements aus der Bühnenmusik zu „Peer Gynt“ – komponiert vom bedeutendsten norwegischen Komponisten Edvard Grieg – für Hardangerfiedel/Violine und Streichorchester, waren für diese bis in die kleinsten Verästellungen harmonierende Konstellation wie geschaffen. Nordische Herbheit und anrührende Melodien faszinierten gleichermaßen und rissen zum Schluss das Publikum sogar zu Trampeln und Bravorufen hin. Dafür dankten die freundlichen Gäste aus dem hohen Norden mit einer einschmeichelnden Zugabe.