Kreis Viersen Trend geht zum gebrauchten Haus

Kreis Viersen · Der Gutachterausschuss für Grundstückswerte im Kreis Viersen hat die Zahlen für das Jahr 2008 vorgelegt. Die Nachfrage nach Baugrundstücken hat leicht abgenommen. Im Ostkreis sind Grundstücke und Häuser weiterhin teurer als im Westen. Die meisten Umsätze wurden in Viersen gemacht.

Die Grundstückspreise im Kreis Viersen sind im vergangenen Jahr vergleichsweise stabil geblieben. Es gab in besonders bevorzugten Lagen Ausschläge um bis zu 10 Euro nach oben, weniger gesuchte Randlagen gaben um bis zu 5 Euro nach. "Es gab trotz der allegemeinen wirtschaftlichen Entwicklung und der Turbulenzen auf dem weltweiten Immoblienesektor bei uns keinen Preisverfall", stellte Herbert Calefice, Vorsitzender des Gutachterausschusses beim Kreis Viersen, gestern fest.

Auffällig ist allerdings, dass der Grundstücks-Index nun wieder hinter den Baukosten zurückgefallen sind. Diese in den vergangenen fünf bis sechs Jahren registrierte Entwicklung kehrte sich um, weil die Kosten am Bau stiegen. Vor allem die Vorschriften zur Wärmedämmung und Energieeinsparung schlagen sich jetzt erkennbar am Markt nieder.

Ost-West-Gefälle

Es bleibt bei dem starken Preisgefälle für Grundstücke von Osten nach Westen. In Willich, Kempen oder Tönisvorst sind Immobilien weiterhin teurer als westlich der Niers. Den höchsten prägenden Preis ermittelten die Fachleute in Kempen fest, wo 280 Euro für den erschlossenen Quadratmeter Baugrund bezahlt wurde. Lediglich 120 Euro wurden im Westen von Kaldenkirchen bezahlt.

Die Zahl der Verkäufe im Vergleich zu 2007 zwar um 9 Prozent stieg, doch der Geldumsatz um 18 Prozent abnahm. Es wurden weniger unbebaute Flächen und Neubauten vermarktet. Denn immer mehr Bürger schauen sich nach "gebrauchten" Immobilien um. Ältere Gebäude stehen höher im Kurs als das jüngst errichtete Einfamilienhaus. Ältere Gebäude wurden im Ostkreis sogar teurer. "Für jüngere Einfamilienhäuser fiel dagegen der Preis sogar", erläuterte Herbert Calefice. Im wesentlichen gekauft wurden vornehmlich Ein- und Zweifamilienhäuser, die meisten Umsätze wurden in Viersen (316 Verträge) und Willich (243), die wenigsten in Brüggen (81) registriert.

Starke Bewegungen gab es auf dem Grundstücksmarkt durch Infrastrukturvorhaben, beispielsweise den Autobahnbau in Niederkrüchten. Und das neue Kommunale Finanzsystem (NKF) der Gemeinden hat für viele Einzelfälle, aber geringe Umsätze gesorgt: Herrenlose oder in Privatbesitz befindliche Kleinstflächen an oder auf Wegen und Straßen wurden erworben, um sie in der NKF-Systematik auszuweisen.

Im Ostkreis sind die Preise für Einfamilienhäuser etwas gesunken. Das freistehende Wohnhaus kostet 225 000 (Vorjahr 210 000) Euro, wenn es vor 1975 gebaut wurde. 305 000 (330 000) Euro zahlt man für das Haus nach 1975. Im Westkreis werden wie im Vorjahr 175 000 und 245 000 Euro gezahlt.

Bezug Den Bericht gibt es beim Gutachterausschuss, Rathausmarkt 3, 41747 Viersen, Tel. 02162 39 1 45, E-Mail gutachterausschuss@kreis-viersen.de

(RP)
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