Oldtimer-Treffen in Niederkrüchten Lauter Uralt-Traktoren auf der Festwiese

Niederkrüchten · Weit über 100 Traktoren reisten zum elften Brempter Oldtimer-Schleppertreffen der St.-Georg-Schützenbruderschaft Brempt auf der großen Festwiese an. So war es.

 Lanz Bulldogs wurden von 1921 bis 1957 in Mannheim hergestellt.Dieser Lanz mit Baujahr 1935 ist sogar ein Vorkriegsmodell.

Lanz Bulldogs wurden von 1921 bis 1957 in Mannheim hergestellt.Dieser Lanz mit Baujahr 1935 ist sogar ein Vorkriegsmodell.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Wenn es einen einmal erwischt hat, dann lässt es einen nicht mehr los“, meint Klaus Ibach lächelnd. 19 PS, luftgekühlter Motor, ein Fahrersitz, bei dem einem der Wind um die Nase weht und ein unvergesslicher Motorensound, der jede Fahrt begleitet – all das steht für den Eicher, Baujahr 1955, den der Jüchener mitgebracht hat. Seine Frau Elke fährt die gleiche Schleppermarke, allerdings Baujahr 1953 und mit elf PS. Beide sind seit Jahren begeisterte Traktorenfahrer und -schrauber. Diese Leidenschaft hat sie am Wochenende mit zahlreichen weiteren Schlepperfreunden auf die Festwiese nach Brempt geführt.

Dort hat die St.-Georg-Schützenbruderschaft Brempt zu ihrem nunmehr elften Oldtimer-Schleppertreff eingeladen. Auf der geräumigen Fläche reiht sich Schlepper an Schlepper unterschiedlichster Marken und Alters aneinander. Überall ist Fachgesimpel zu hören, man tauscht sich über seine Leidenschaft aus.

Das Knattern vom Lanz Bulldog, Baujahr 1956, ist schon von weitem zu hören, als er auf Wiese einfährt. Peter Rütz am Steuer strahlt genauso wie seine beiden Mitfahrerinnen auf den Seitensitzen, seine Frau Anke und Tochter Arwen. „Traktor fahren ist Entschleunigung. Es macht einfach Spaß“, sagt der Dülkener, der mit dem Lanz, der schon vom Vater seiner Frau gefahren wurde, gute 20 Minuten bis Brempt gebraucht hat.

Vor dem Lanz Bulldog, Baujahr 1935, ist dessen Besitzer Udo Kurth mit dem Eigentümer des Nachbarschleppers, Dirk Schmidt, der ebenfalls einen Lanz Bulldog, allerdings aus dem Jahr 1956. mitgebracht hat, in ein Fachgespräch vertieft. Beide sind sich einig, dass die Vorkriegsmodelle der bekannten Schleppermarke am besten laufen würden. Das sei die große Schwungmasse gewesen, sagt Kurth. „Der Lanz ist ein wirklicher Ur-Traktor“, bemerkt Schmidt. Das Schätzchen aus dem Jahr 1935 ist noch ein sogenanntes Glühkopfmodell. Was das bedeutet, erklären die beiden Schlepperfreunde den Besuchern mit Begeisterung. „Er muss Temperatur haben, bevor der Treibstoff vorgepumpt werden kann. Wobei dieser Lanz ein Allesfresser ist. Öl, Benzin, Diesel, Raps – er läuft mit allem“, so Schmidt.

Peter Schmitz und sein Neffe Sascha Liesen haben indes zwei Ford Super Major mitgebracht. Einmal ist es das Baujahr 1962 und einmal 1954. „Den älteren habe ich auf einer Party entdeckt, wo wir eingeladen waren. Er bestand nur noch aus Fahrgestell und Motor. Sonst war da nichts mehr. Die Stunden Arbeit und die Leidenschaft, die in ihm stecken, das kann keiner bezahlen“, sagt Schmitz, der erzählt, dass er schon als Kind mit Begeisterung an den heimischen Traktoren mitgeschraubt hat. In jedem einzelnen Traktor steckt Herzblut. „Wir freuen uns sehr, dass so viele Traktoren dabei sind und allen die Freude am Treffen anzumerken ist“, sagt Brudermeisterin Elke Brunner. Sie selber hat zwar keinen Traktor, aber „unser 40 Jahre altes Wohnmobil kann da auch mithalten“, bemerkt sie augenzwinkernd.

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