Viersen Transparenz bei Stromtrassen

Viersen · Viersener Bevölkerung ist verunsichert: Von den geplanten neuen Stromautobahnen, die durch Deutschland gebaut werden, soll auch Dülken betroffen sein. Die Stadtverwaltung ist auf Informationssuche.

 Nach ersten Erkenntnissen könnte das Umspannwerk in Dülken im Bereich Buscher Weg von den Planungen um das Stromnetz betroffen sein: "Ein Um- oder Neubau ist nicht auszuschließen", so Stadtplaner Ingo Wöltge.

Nach ersten Erkenntnissen könnte das Umspannwerk in Dülken im Bereich Buscher Weg von den Planungen um das Stromnetz betroffen sein: "Ein Um- oder Neubau ist nicht auszuschließen", so Stadtplaner Ingo Wöltge.

Foto: Busch

Der neue Bundesumweltminister Peter Altmaier hat mit den jüngsten Ausbauplänen für das deutsche Stromnetz in Viersen für Unsicherheit und Unruhe gesorgt. Bürgermeister Günter Thönnessen bringt die Stimmungslage in der Bevölkerung auf den Punkt: "Es ist ein Elend mit der ungenauen Informationsqualität. Gerade bei der Stromversorgung ist es wichtig, die Bürger vor Ort frühzeitig mitzunehmen. Wir kennen die Planung der Regierung bis ins Detail nicht. Ich weiß nur, dass Dülken betroffen sein könnte. Ich habe deshalb meine Mitarbeiter veranlasst, umgehend in Berlin alle Informationen zusammenzutragen." Nach ersten Erkenntnissen könnte das Umspannwerk in Dülken im Bereich Buscher Weg betroffen sein: "Südlich von Dülken läuft eine Hochspannungstrasse. Ein Um- oder Neubau des dortigen Umspannwerkes ist nicht auszuschließen", so Ingo Wöltge von der Stadtplanung.

Auch Viersens Landtagsabgeordnete Martina Maaßen (Grüne), die in Dülken lebt, wurde gestern durch die Zeitung darüber informiert, dass die Region von den Ausbauplänen der bundesdeutschen Stromautobahnen unmittelbar betroffen sein könnte: "Die Verwaltung muss hier schnellstmöglich eine umfassende Transparenz für die Bürger herstellen", fordert Maaßen. Eine politische Begleitung möglicher Pläne sowie eine breite und umfassende Beteiligung der Bürger zum frühestmöglichen Zeitpunkt seien unbedingt erforderlich. Mit Blick auf die Kosten ergänzt die Abgeordnete: "Natürlich können nicht alle Leitungen unterirdisch verlegt werden. Deshalb ist es wichtig, dass über potenzielle Standorte gesprochen sowie Themen wie die Nähe zur Wohnbebauung und auch das Landschaftsbild ebenfalls berücksichtigt werden." Derzeit kostet ein Kilometer Erdkabel rund zehn Millionen Euro, ein Kilometer Freilandleitung schlägt mit 1,5 Millionen Euro zu Buche.

Eine schnelle und intensive Bürgerinformation fordert auch CDU-Parteichef Paul Mackes: "Hier besteht zügiger Klärungsbedarf. Natürlich handelt es sich hier nicht um ein Wunschkonzert. Mit Blick auf die nahenden Sommerferien halte ich es für angebracht, dass alle Viersener, durchaus auch in Bürgerveranstaltungen, über die weiteren Schritte unterrichtet werden." Ein dafür vorgesehenes Zeitfenster von sechs Wochen scheint ausgesprochen knapp: "Wir werden die Fakten zusammentragen und die Informationen unverzüglich weiterleiten", verspricht Bürgermeister Thönnessen. FRAGE DES TAGES

(RP/url)
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