Event in Viersen-Bockert Traktor-Pulling – schwarzer Rauch über dem Bockert

Viersen · Die Teilnehmer wurden verpflichtet, nur „Care-Diesel“ zu verwenden. So verringert sich der Ausstoß von CO2 um mindestens 70 Prozent.

 Schafft der Taktor es, den Bremswagen hundert Meter weit über die Lehmbahn zu ziehen?

Schafft der Taktor es, den Bremswagen hundert Meter weit über die Lehmbahn zu ziehen?

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Eine große Hüpfburg, mehrere Imbiss- und Getränkewagen, Campingstühle und Stehtische sind um die 100 Meter lange Lehmbahn im Bockert gruppiert. Auf die Bahn sind die Augen der Zuschauer gerichtet: Zum elften Mal ziehen dort Traktoren die Bremswagen um die Wette. Das Ziel des Wettbewerbs in verschiedenen Gewichtsklassen: Amateur-Sportler ziehen nacheinander den Bremswagen möglichst 100 Meter weit. Dabei geben sie ordentlich Gas, die Motoren röhren, die kleinen Traktoren hüpfen, der Lehm wird in die Luft geschleudert – für Fans ist es ein Spektakel.

Auch die Fahrer freuen sich: Jörn Budding ist extra aus Schleswig-Holstein angereist, um am Traktor-Pulling teilzunehmen: „Seit 2007 betreibe ich Traktor-Pulling. In diesem Jahr mache ich zum ersten Mal auch in der Garden-Pulling-Klasse mit“, berichtet er. Seinen bereits umgebauten Traktor hat er erst vor einer Woche gekauft. Doch er soll Glück bringen. Budding schafft einen Full-Pull: „Das war eine sehr gute Erfahrung“, sagt er. 

Staunen aus den Zuschauerreihen wird sichtbar („Wahnsinn“), als ein kleiner Traktor zwar den Full-Pull schafft, danach aber in Flammen aufgeht. Der Brand kann sofort gelöscht werden. Besonders die großen Traktoren begeistern die Besucher: „Dass die so viel Gewicht ziehen können, beeindruckt mich wirklich“, sagt ein 24-Jähriger Mönchengladbacher. In den vergangenen Jahren stand die Veranstaltung zunehmend in der Kritik, weil die Maschinen große Abgaswolken in die Luft pusten. „Alle Fahrer sind verpflichtet, mit Care-Diesel zu fahren“, berichtet Markus Bahnen vom Tractorpulling-Verein. Care-Diesel wird größtenteils aus pflanzlichen Reststoffen hergestellt. Das sorge für eine CO2-Reduktion zwischen 70 und 90 Prozent. 

Am Samstagabend denken die Besucher nicht an Abgase, sondern feiern mit DJ Chris in dem Festzelt auf dem Gelände. Am Sonntag gehen dann noch ein letztes Mal die schweren Maschinen an den Start.

(fsch)
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