Autor Till Rodheudt Viersener Lyriker veröffentlicht neuen Gedichtband

Viersen · In den Gedichten des Autors Till Rodheudt geht es um Liebe, die Lebensplanung, den Himmel, die Technik, die Naturwissenschaft und nicht zuletzt um die Sprache selbst.

 Autor Till Rodheudt stammt aus Köln und lebt in Viersen.

Autor Till Rodheudt stammt aus Köln und lebt in Viersen.

Foto: Michael Rögels

„Als der himmel ins wasser zog seine wolken/mitnahm die wipfel & vögel als er sein firmament/verliess ins wasser ging lang nach seiner geburt/….“ Nicht geringer als der „Gesichtspunkt der Ewigkeit“ ist die Perspektive, unter der Lyriker Till Rodheudt die Welt in seine punktgenau gesetzten Worte zu fassen vermag. „Sub specie aeternitatis“ lautet der in lateinischer Sprache formulierte Titel seines zweiten Lyrikbandes, den der in Viersen lebende Autor kürzlich herausgebracht hat.

Der 47-jährige Till Rodheudt wurde in Köln geboren und hat Germanistik und Philosophie studiert. Beruflich war er bis 2020 als Manager in Personaldienstleitungskonzernen tätig. Seit 2007 wohnt er am Niederrhein, derzeit lebt er in Viersen. Lyrik schreibt er seit langer Zeit, doch die Texte zu veröffentlichen, so Rodheudt, dazu habe er sich erst spät entschieden. Im kommenden Jahr wird ein weiterer Band erscheinen. Und auch an neuen Gedichten arbeitet Rodheudt weiter.

„…da war ihm als sähe er sich selbst zum ersten mal/mit aller genauigkeit als erkenne er jetzt sein/ gesamtheit & sein wesen & als der fährmann über /ihn setzt mit dem kahn wusste er ja er war auch der see & es gab ihn nun oben & es gab ihn nun/unten & er war in zwei welten zur gleichen zeit“ – so endet das oben zitierte Gedicht des Viersener Lyrikers.

Der Untertitel des Bandes, der „Gedichte“ lautet, mag den einen oder anderen Leser in die Irre führen. Es sind keine gereimten Zeilen, die ihm in die Augen springen. Es sind Schöpfungen aus Worten, die in einem Sprachfluss ohne Punkt und Komma fließen – und das ist wörtlich gemeint. Die Blocksetzung der Texte macht optisch aus dem Fluss ein griffiges Paket, aber davon sollte man sich als Leser nicht täuschen lassen.

Die Liebe, die Lebensplanung, der Himmel, die Technik und die Naturwissenschaft und nicht zuletzt die Sprache selbst sind die vielfältigen Themen von Till Rodheudts lyrischen Texten.

Eine Empfehlung: Man möge seine „Gedichte“ laut lesen, sie mehrmals lesen und sich immer dem Sog dieser Sprache mit seinen Wortschöpfungen und inhaltlich neuen Zusammensetzungen überlassen. Nicht alles mag der Leser der Gedichte verstehen, aber das ist auch nicht notwendig. Faszinierend ist das Lesen an sich. Und es regt an, Worte, unsere Sprache, nicht nur als reines Mittel zum Zweck zu betrachten.

Info Der Verlag Steinmeier bringt in
seiner Sparte „Poesie 21“ eine Reihe
von zeitgenössischen Gedichtbänden heraus. Sie werden editiert von
Anton G. Leitner. Der Gedichtband mit dem lateinischen Titel „sub specie
aeternitatis“ des Viersener Autors Till Rodheudt ist als Hardcoverband mit
104 Seiten erschienen. Er kostet
12,80 Euro.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort