Viersen Tiere mit Chip werden identifiziert

Viersen · Die Viersener Feuerwehr setzt auf Service und hat ein Chiplesegerät für Tieridentifikationen angeschafft.

 Feuerwehrmann Hermann Josef Optendrenk zeigt, wie das Chiplesegerät funktioniert: Es muss über das Fell des Tieres geführt werden. Ortet es den Chip unter der Haut, fängt es an zu piepsen.

Feuerwehrmann Hermann Josef Optendrenk zeigt, wie das Chiplesegerät funktioniert: Es muss über das Fell des Tieres geführt werden. Ortet es den Chip unter der Haut, fängt es an zu piepsen.

Foto: Franz-Heinrich Busch

Es ist klein, rechteckig, hat ein Display an der Oberseite und kann Chips auslesen, die sich unter der Tierhaut befinden. Die Rede ist von einem Tieridentifikationsgerät. Was in Tierarztpraxen gang und gäbe ist und was auch Ordnungsämter und Tierheime ihr eigen nennen, hat jetzt auch einen Platz bei der Feuerwehr Viersen gefunden. "Wir haben ebenfalls ein solches Chiplesegerät angeschafft. Damit erweitern wir unseren Service betreffend die Tierrettung", sagt Frank Kersbaum, Leiter der Feuerwehr Viersen.

Tierrettung ist ein Aufgabenfeld der Feuerwehr. Ob es der im Zaun feststeckende Schwan ist, die Katze, die in der Abwasserrinne hockt und es nicht mehr schafft alleine herauszukommen, der Hund, der in einen Schacht gefallen ist oder die Kuh in der Güllegrube — allesamt Einsätze für die Feuerwehr. Bedingt dadurch, dass bei vielen Hunden aufgrund ihrer Größe ein Chip Pflicht ist, aber auch kleinere Hunde sowie Katzen vermehrt gechipt und bei den Haustierzentralregistern angemeldet werden, hat sich die Feuerwehr Viersen entschlossen, ein entsprechendes Lesegerät anzuschaffen. "Sobald die Feuerwehr zu einer Tierrettung alarmiert wird, weil zum Beispiel ein verwirrter Hund irgendwo umherläuft, fahren wir raus, um den Hund aufzunehmen. Dank des Lesegerätes können wir noch Vorort ohne einen Umweg einen Halter ermitteln", erklärt Kersbaum.

Tiere können so viel schneller ihren Besitzern wieder übergeben werden. Zudem bringt es weitere Vorteile, wenn bei einem verletzen Tier zum Beispiel schnell Entscheidungen über die mögliche Behandlung getroffen werden müssen. "Es ist quasi ein kurzer Dienstweg. Wir helfen dem Besitzer schnell und unbürokratisch", betont Kersbaum. In der Praxis sieht es so aus, dass die Feuerwehr mittels des Lesegerätes die Chipnummer feststellt. Diese wird an die Kreisleitstelle weitergegeben, die dann überprüft, ob das Tier bei einer der drei großen Haustierzentralregistern wie zum Beispiel Tasso registriert ist.

Ist dies der Fall, steht einer schnellen Rückvermittlung nichts im Wege. Umwege über das Ordnungsamt und mögliche Tierheimaufenthalte sind so nicht mehr nötig. Gerade an Wochenenden und außerhalb der regulären Öffnungszeiten des Amtes ein großer Vorteil für Tier und Besitzer. Rainer Höckels, stellvertretender Fachbereichsleiter, betont in diesem Zusammenhang nochmals die Wichtigkeit, ein Tier nicht nur chipen zu lassen, sondern Katze oder Hund auch entsprechend zu registrieren. "Ein Chip alleine bringt nämlich nicht viel. Wir lesen dann lediglich eine Nummer aus, die uns nicht weiterhilft", sagt Höckels. Das Auslesen selber ist kinderleicht. Das Tieridentifikationschiplesegerät wird einfach über die Haut einer Katze oder eines Hundes gefahren und zeigt per Piepston an, wenn es den Chip gefunden hat und liest ihn dann aus.

"Welche Erfahrungen wir machen werden, ist noch offen. Wenn wir jedoch auch nur ein Happy End dank des Lesegerätes erreichen und den Hund nicht ins Tierheim bringen müssen, hat sich der Kauf des Gerätes schon gelohnt", merkt Kersbaum an.

(tref)
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