Viersen Thönnessen: Bärendienst geleistet

Viersen · Hat die Stadt Viersen die Ansiedlung einer Firma aus Mönchengladbach verschlafen, weil die Mitarbeiter der städtischen Wirtschaftsförderung Anfang Oktober komplett bei der Expo Real in München waren? Diese Frage beschäftigte nach der RP-Berichterstattung vom Dezember am Dienstagabend den Viersener Hauptausschuss. Bürgermeister Günter Thönnessen sprach von schlechtem Stil und von einem Bärendienst, der durch die Veröffentlichung der Sache der Wirtschaftsförderung in Viersen geleistet worden sei. Ohne Namen zu nennen, zielte Thönnessens Kritik auf den CDU-Fraktionsvorsitzenden Stephan Sillekens. Der hatte durch eine Anfrage in der Dezember-Sitzung des Hauptausschusses die Sache ins Rollen gebracht.

Zum Hintergrund: Anfang Oktober hatte ein Unternehmensberater versucht, Kontakt zu einem Gesprächspartner der Wirtschaftsförderung zu bekommen. Es ging um eine Firmenansiedlung. Besonders dringend habe der Mann die Sache allerdings nicht gemacht, erklärte jetzt Stadtbaurat Gerd Zenses. Auch wenn die Mitarbeiter bei der Expo Real in München, der größten Gewerbeimmobilien-Messe Europas, waren, um dort Kontakte zu knüpfen, sei die Wirtschaftsförderung dort jederzeit erreichbar gewesen. Ein Gespräch mit dem Unternehmensberater kam auch unmittelbar nach der Messe nicht zustande. Die Recherchen der Stadt ergaben, dass der Mann keinen Auftrag hatte, für das Gladbacher Unternehmen mit Viersen zu verhandeln. Die Firmenleitung selbst bemüht sich um eine Ansiedlung in Erkelenz.

Das Image der städtischen Wirtschaftsförderung habe durch die Veröffentlichung Schaden genommen, stellte der Bürgermeister fest.

(RP)
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