Viersen Tausende beim Kinderflohmarkt in Viersen
Viersen · Die Fußgängerzone in der Innenstadt verwandelte sich am Sonntag in ein großes Freiluft-Kaufhaus.
Die Sonne war noch nicht aufgegangen, als Lea (6) aus Süchteln um 4.30 Uhr am Sonntagmorgen die Viersener Fußgängerzone erreichte. „Wer einen guten Standplatz beim Kinder- und Jugendflohmarkt bekommen will, muss früh aufstehen“, sagt ihre Mutter Steffi aus Erfahrung. Reservierungen gibt es nicht – die Kinder und Jugendlichen dürfen einfach die Flächen in Beschlag nehmen, die frei sind.
Seit Jahren besucht die Familie das jährliche Groß-Ereignis in der Viersener Fußgängerzone. „Als ich das erste Mal hier war, habe ich einen ganzen Kofferraum voll eingekauft für meinen Sohn“, erzählt sie. Jetzt verkauft Tochter Lea das, was sie nicht mehr braucht: Kleidung, Spiele, Bücher. „Wir sind ganz zufrieden mit den Einnahmen“, berichtet ihre Mutter. Tochter Lea führt derweil ein Verkaufsgespräch. Wie teuer der Rennwagen ist? „30 Cent“, sagt die Sechsjährige lächelnd. Seit wann es den Kinder- und Jugendflohmarkt in Viersen genau gibt, das ist selbst der Stadtverwaltung nicht ganz genau klar. „Seit rund 30 Jahren“ bestehe der, heißt es aus der Verwaltung – und sei damit einer der ältesten und größten in ganz Deutschland.
Ein älteres Ehepaar aus Mönchengladbach schlendert entspannt von Stand zu Stand. „Wir hatten gar nicht mitbekommen, dass hier heute großer Flohmarkt ist“, sagt Gudrun Heyse. „Aber jetzt sind wir auf Schnäppchentour für unsere beiden Enkelkinder.“ Aus der Handtasche ragt ein Stofflöwe. Andere haben sich akribisch auf den Besuch vorbereitet, sind mit Bollerwagen unterwegs, um auch schwere Schlittschuhe und größere Gegenstände transportieren zu können.
Über den Tag verteilt gehen Zehntausende an den Ständen gucken. Kritische Stimmen gibt es aber auch: „Unglücklich“ sei es, sagen gleich mehrere, dass Kinderflohmarkt und Kindertag in Dülken auf denselben Tag gelegt wurden.