Prozessauftakt gegen zwei Angeklagte Cannabis in Schwalmtal angebaut

Schwalmtal · Prozessauftakt vor dem Landgericht Mönchengladbach wegen Cannabiszucht im Marktwert von rund 500.000 Euro. Auch ein Schwalmtaler ist angeklagt.

 Landgericht Mönchengladbach ist der Prozessort.

Landgericht Mönchengladbach ist der Prozessort.

Foto: Ilgner,Detlef (ilg)/Ilgner Detlef (ilg)

In einem Verfahren gegen einen Niederländer (41)  und einen 66-Jährigen aus Schwalmtal verhandelt die große Strafkammer des Landesgerichts Mönchengladbach: Es geht um Hilfeleistung zum Handel mit Drogen.

Insgesamt 1000 Cannabispflanzen und dazu Equipment im Wert von knapp 150.000 Euro, das zum Betreiben einer Plantage benötigt wird, hat die Polizei in einer Lagerhalle in Schwalmtal sichergestellt. Die Beamten trafen am 19. Februar den 41-jährigen Angeklagten in der Halle auf einem Betriebsgelände in Schwalmtal an und fanden bei ihm die 1000 Cannabispflanzen: 500 davon schon mit Blüten, was einer Menge von 52 Kilogramm Marihuana entspricht. Schwarzmarktwert: knapp 500.000 Euro.

Der 41-Jährige wurde daraufhin festgenommen. Jetzt begann vor der großen Strafkammer des Landgerichts Mönchengladbach der Prozess gegen ihn.  Während der Befragung durch den vorsitzenden Richter wies die Verteidigung des Angeklagten  darauf hin, dass ihr Mandant wegen einer finanziellen Notlage zugestimmt habe, von Unbekannten als „Aufpasser“ in der Halle eingesetzt zu werden. Der Angeklagte habe jedoch zu keiner Zeit etwas mit dem Betrieb der Plantage zu tun gehabt. Zum Ende des ersten Verhandlungstages beantragten die Verteidiger zudem, das Verfahren gegen den 41-jährigen Niederländer vom restlichen Prozess abzutrennen. Eine Entscheidung dazu steht noch aus.

Auf die Plantage aufmerksam wurde die Polizei durch eine Meldung des Eigentümers der Halle, der auch als Zeuge geladen war. Der Eigentümer wurde im Februar 2021 von den Stadtwerken über einen immens hohen Wasserverbrauch in diesem Objekt informiert. Laut Stadtwerken wurden in nur drei Monaten rund 8240 Kubikmeter Wasser verbraucht, was einem Wert von knapp 48.000 Euro entspricht, die der Eigentümer bereits bezahlen musste.

Bei einer Durchsuchung fand die Polizei die Pflanzen.  Mieter der Halle sowie der dazugehörigen Bürogebäude war zu diesem Zeitpunkt  der 66-Jährige Angeklagte.  Der Schwalmtaler hatte das Objekt vom Eigentümer unter dem Vorwand gemietet, dort einen An- und Verkauf von hochwertigen Möbeln zu betreiben. Von der Plantage habe der Angeklagte nichts gewusst. Nach über zweieinhalb Stunden beendete der Vorsitzenden die Sitzung, auch weil der anwesende Zeuge keine weiteren Angaben zur Sache machen wollte. Die Verhandlung wird am 24. August fortgesetzt.

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