Wirtschaft in Viersen Tattoo-Studio zieht ins Industriedenkmal „Alte Spinnerei“

Viersen · Der Viersener Tätowierer Stefan Muler ist häufiger im TV zu sehen, zum Beispiel in der Vox-Sendung „Makel? Los!“. Seit zehn Jahren betreibt er in Viersen ein eigenes Tattoostudio. Jetzt hat es eine besondere Adresse.

 Die hohen Decken und der Loftstil haben es Stefan Muler angetan – von der Großen Bruchstraße zog er mit seinem Tattoo-Studio „Art of Eternity“ in die Alte Spinnerei um.

Die hohen Decken und der Loftstil haben es Stefan Muler angetan – von der Großen Bruchstraße zog er mit seinem Tattoo-Studio „Art of Eternity“ in die Alte Spinnerei um.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

In die Alte Spinnerei an der Ringstraße in Viersen kehren die Maschinen zurück: Das fünfköpfige Team des Tattoo-Studios „Art of Eternity“ ist von der Großen Bruchstraße in das Industriedenkmal an der Ringstraße umgezogen. In der früheren Baumwollspinnerei Goeters, in der noch bis 1969 produziert wurde, setzt Inhaber Stefan Muler auf modernen Loft-Stil: „Bei der Einrichtung haben wir versucht, an jedes Detail zu denken. Die Kunden sollen sich in der besonderen Atmosphäre wohlfühlen“, sagt der 33-Jährige, der sich mit 13 Jahren mit der Tätowiermaschine des Vaters eines Freundes sein erstes Tattoo stach.

Für den Umzug habe sich das Tattoo-Studio während des Lockdowns entschieden: „Die Pandemie war eine harte Zeit für uns. In der Alten Spinnerei können wir neue Motivation schöpfen“, sagt Muler. Das denkmalgeschützte Gebäude habe ihn sofort begeistert: „Wir haben etwas Zeitloses mit Charakter gesucht. Die Alte Spinnerei strahlt mit den hohen Decken Freiheit aus“, so Muler. Auch der Atelier-Charakter des Raumes fasziniere ihn: „Unsere Einrichtung war schon immer besonders. Mit der Alten Spinnerei wollen wir aber nochmal einen draufsetzen.“

Das Tattoo-Studio „Art of Eternity“ gibt es bereits seit zehn Jahren in Viersen, häufiger ist Muler auch in TV-Sendungen wie der Vox-Show „Makel? Los!“ zu sehen. „Mit 18 Jahren habe ich angefangen, Gemälde für Tattoo-Studios zu malen“, erzählt Muler. Von seinen Werken seien die verschiedenen Studios regelmäßig begeistert gewesen. Einige wollten ihn sogar ausbilden: „Nach der siebten Anfrage habe ich dann doch über den Beruf als Tätowierer nachgedacht“, sagt er mit einem breiten Grinsen. Kurz darauf begann auch schon das große Stechen und er realisierte: „Das Tätowieren liegt mir.“ Nach fünf Jahren als Tätowierer gründete er 2011 sein eigenes Studio. Er hat sich auf Cover-Ups, Narbenabdeckungen und die Rekonstruktion von Brustwarzen nach krankheitsbedingten Verläufen spezialisiert. „Der Mensch und seine persönliche Geschichte stehen bei uns im Fokus. Wir haben auch Kunden, die sich nach der Narbenabdeckung zum ersten Mal wieder trauen, im T-Shirt rauszugehen“, berichtet Muler. Und das treibe ihn jeden Tag an: „Den Menschen wieder ein Stück Lebensfreude zu geben.“

Auch nach 15 Jahren Tattoo stechen, kann sich der Inhaber keinen schöneren Beruf vorstellen: „Mein Job macht mir Spaß, wenn ich arbeite, vergeht die Zeit wie im Flug“, sagt er. „Gleichzeitig mache ich jeden Tag jemanden glücklich. Das ist meine eigentliche Bezahlung.“

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