Viersen Tanzend lernen Kinder ihre Füße kennen
Viersen · Die 1240 Zehen und 62 Paar Füße der Erstklässler der Körnerschule standen beim bundesweiten Aktionstag "Zeigt her eure Füße" im Mittelpunkt. Orthopäde Jan Unger zeigte den Kindern, warum gesunde Füße so wichtig sind.
Wie wichtig Kindern ihre Füße sind, zeigte eine kurze Umfrage unter den Erstklässlern der Körnerschule: Schließlich kann man auf Füßen laufen, rennen, springen, tanzen, hüpfen und natürlich Fußball spielen. Der letzte Hinweis war vor allem den Jungs der Klasse wichtig. Die 62 Erstklässler der Körnerschule haben gestern an dem bundesweiten Aktionstag "Zeigt her eure Füße" vom Berufsverband der Fachärzte für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU e.V.) teilgenommen. Das Angebot richtet sich an Schüler der ersten Klasse und soll Kinder und Eltern für das Thema Fußgesundheit sensibilisieren. "Solange die Füße im Wachstum sind, kann man Fehlstellungen mit einfachen Mitteln korrigieren", sagt der Viersener Orthopäde Dr. Jan Unger. Er hat den Aktionstag an der Körnerschule zum ersten Mal begleitet und mit jeder Menge Aktionen für den Fuß geworben. Zu Beginn der außergewöhnlichen Unterrichtsstunde stand ein Theorieteil. "Iiiih - Ist das ein echter Fuß?", war die lautstarke Reaktion der Klasse auf das Modell eines Fuß-Skeletts. "So könnt ihr euch besser vorstellen, was drin ist in eurem Fuß", sagte Unger und erläuterte Gelenke und Knochen eines Fußes.
Dann durften sich die Kinder in der Turnhalle austoben: Spielerisch und ebenso eindrucksvoll lernten die Kinder in einem Parcours, was ihre Füße so können. Händchen haltend balancieren Amelie und Leonie über ein gelbes Seil, das in Schlangenlinien auf dem Boden ausgelegt war. Danach stürzten sie sich auf einen Haufen mit bunten Tüchern. "Was sollen wir denn damit tun", fragen die Schülerinnen. "Versucht doch mal, die Tücher mit nur einem Fuß hochzuheben", sagt Unger. Während die Jungs der Klasse beherzt gegen die Tücher kicken und so in die Luft befördern, ist bei Amelie der Ehrgeiz geweckt. Sie setzt sich auf den Boden und beginnt, das Tuch mit den Zehen zu greifen. Dass man den Fuß eigentlich wie eine Hand zum Greifen von Dingen nutzen kann, ist vielen Schülern gar nicht klar. Weiter gehts auf dem Parcours mit einer Hüpf-Übung, Seilchen-Springen und einem kleinen Erlebnis-Pfad für die Füße: Auf Gummimatten und Schaumstoff-Platten konnten die Kinder ihr Gespür für verschiedene Materialien trainieren. Als die Kinder am Ende eine Urkunde mit ihrem Fußabdruck versehen durften, waren sie hellauf begeistert. "Guck mal, wie deine Zehen aussehen", neckt Mustafa seinen Mitschüler.
Unger hofft, dass die Aktion nicht mit dem Vormittag abgeschlossen ist: "Wenn die Schüler die Inhalte nach Hause tragen und auch die Eltern dafür sensibilisiert werden, die Füße der Kinder im Blick zu haben, war der Tag ein voller Erfolg." Auch deswegen gab er den Kindern noch mit auf den Weg, sehr genau darauf zu achten, ob die Schuhe drücken oder der Fuß vielleicht schmerzt. Schließlich sollen die Erstklässler ja noch lange auf ihren Füßen hüpfen und springen können.
