Schwalmtal wird zum Kunst- und Kulturort Internationale und lokale Kunst zu sehen

Schwalmtal · Für nur ein Wochenende ist Schwalmtal Treffpunkt für Kunstkenner und -interessierte. Zu sehen sind etwa Arbeiten von Gereon Krebber. Die Eröffnung findet statt am Samstag, 7. September.

 Andreas Bees Installation ist bereits in St. Georg Amern zu sehen.

Andreas Bees Installation ist bereits in St. Georg Amern zu sehen.

Foto: Bernd R. Meyer

Die „Tage der Kunst“ in Schwalmtal beginnen zwar erst am Samstag, 7. September. Ein Werk ist aber bereits montiert – eines, das Bernd R. Meyer, Kurator der zweitägigen Veranstaltung, begeistert. So sehr, dass es der Kunstsammler und frühere Galerist gern über die „Tage der Kunst“ hinaus in der Amerner Kirche St. Georg sehen würde.

Andreas Bee, ausgezeichneter Minimalist aus Düsseldorf, hat in St. Georg eine Installation geschaffen, die für Meyer perfekt zum Kirchenraum passt. „In Kirchen gibt es nur zwei Wege, Kunst zu präsentieren: spektakulär oder so klein, dass man sie suchen muss“, ist der Meerbuscher überzeugt. Bee hat sich mit seinem schwebenden Objekt für das Spektakuläre entschieden. Und vielelicht, so hofft Bernd Meyer, findet sich – wie bereits für Kunst im Schwalmtaldom – erneut ein Finanzier.

Die kleine Gemeinde Schwalmtal für zwei Tage zum Treffpunkt für Kunstkenner und Kunstinteressierte zu machen: Das ist die Intention der Veranstalter. Zum Organisationsteam gehören neben Bernd Meyer auch Bjoern Kesting, Ferdi Leewe und Michael Heunen.

Im Abstand von zwei Jahren wird renommierte Kunst nach Amern und Waldniel geholt, öffnen örtliche Künstler ihre Ateliers. In diesem Jahr sind es etwa Bildhauer Gereon Krebber mit einem Kunstwerk im Beichtstuhl von St. Michael und einer Skulptur am Platz vor dem Ehrenmal, Christian Megert, der in internationalen Galerien mit Skulpturen und Objekten vertreten ist, oder Rainer Plum, der eine Lichtinstallation an St. Michael plant. 31 Künstler präsentieren ihre Arbeiten. Das Motto lautet „Neuland: Kunst auf neuem Wegen“.

Den größeren Rahmen für die „Tage der Kunst“ bildet das Thema Neuland. Damit beschäftigen sich aktuell mehr als 30 Museen, Archive, Kultur- und Bildungseinrichtungen, die in Deutschland und in den Niederlanden zum Verein „Kulturraum Niederrhein“ gehören.

Für Familien Neu in diesem Jahr: „Wir wollen Kinder und Familien zur Kunstreise einladen, haben einen Entdeckerpass entworfen“, sagt Bjoern Kesting. Kinder können Stempel sammeln, sich von einer magischen Show verzaubern lassen und sich über eine Überraschung freuen. Für Familien empfiehlt Bernd Meyer die Bee-Installation in St.Georg und die ungewöhnlichen, weil gesichtslosen Fotos von Stefanie Minzenmay in der Kapelle des Bethanien Kinderdorfs. In dessen Konferenzraum zeigt Volker Hermes seine Fotocollagen, in denen er Kinderproträts alter Meister verfremdet. Lea Lenhart wird im Gewölbekeller des Rathauses mit Schwarzlicht, Perlen und Pailetten eine Unterwasserwelt inszenieren. Und in der Heimatstube, Niederstraße 20, sind am Samstag alte Spiele zu entdecken, inklusive Knicker-Meisterschaft.

Für Kunstanfänger Bernd Meyer rät, ungewöhliche Orte aufzusuchen wie die Galerie im Mühlenturm. „1945 war eine Zäsur in der Kunst,  eine radikale Abkkehr vom Gegenständlichen hin zum Abstrakten, dann zur Informellen und zur Zero-Kunst“, sagt Meyer. Dies sei im Amerner Mühlenturm zu sehen. zudem könnten Ateliers bei einer Radtour entdeckt werden. An beiden Tagen gibt es Konzerte.

Info Eröffnung am Samstag, 7. September um 14.30 Uhr am Markt, Waldniel. Mehr infos unter „www.tagederkunst.de“.

Das sind alle Teilnehmer:

Reiner Plum: Marktplatz, Waldniel,

Gereon Krebber: St. Michael, Markt, Waldniel und Platz vor dem Ehrenmal, Markt, Waldniel

Fynn Ribbeck: Katholisches Pfarrhaus,Niederstraße 31, Waldniel

Lea Lennart: Rathaus, Gewölbekeller, Markt 20, Waldniel

Dejan Saric: Rathaus, Trauzimmer, Markt 20, Waldniel

Reiner Lichtenscheidt: Rathausflur, Markt 20, Waldniel

Jekar Dido: Rathaus, Sitzungssaal, Markt 20, Waldniel
Volker Hermes: Rathaus,Gangeszimmer, Markt 20, Waldniel und Bathanien-Kinderdorf, Ungeratherstraße 1-5, Waldniel

Margot Buscher: Atelier Margot Buscher, Marktstraße 5, Waldniel

Jasmin Atarodi: Atelier Margot Buscher, Marktstraße 5, Waldniel

Martin Schüten: Antiquariat am Dom, Marktstraße 7, Waldniel

Petra Wolf: Schmiedenhof, Marktstraße 13, Waldniel

Benedict Johnson: Cafe Ferne Welten, Marktstraße 4, Waldniel

Paul Schwer:Evangelische Kirche, Lange Straße 50, Waldniel
Fototreff Schwalmtal: Altenheim St. Michael, Schillerstraße 28, Waldniel

Stefanie Minzenmay: Kapelle im Bethanien Kinderdorf, Ungeratherstraße 1-5, Waldniel

Michael Baerens: Residenz am Park, Schulstraße 28b, Waldniel

Thorsten Vöhrs: Sebastianuskeller der Vereinigten Bruderschaften Waldniel, Katholischen Pfarrheim, Schulstraße 13, Waldniel

Claudia Mann: Platz vor dem Ehrenmal, Markt, Waldniel

Peter Valentiner: Atelier Roemonder Straße 208, Schier

Heidrun Pielen: Atelier Schier, Schier 1, Schier

Eva-Maria Leewe: Atelier Vogelsrath (am Kindergarten),
Vogelsrath 6a, Vogelsrath

Susanne Neuls: Atelier, Breslauer Straße 42, Waldniel

Andreas Bee: Katholische Kirche St. Georg, An St. Georg, Amern
Tobias Przybilla: Evangelische Kirche, Kockskamp 24, Amern

Christian Megert: Mühlenturm (Parterre), Dorfstraße 1, Amern

Sabrina Straub: Mühlenturm (erste Etgae), Dorfstraße 1, Amern

Informelle Kunst: Mühlenturm (zweite Etage),Dorfstraße 1, Amern

Oster und Koetzle: Mühlenturm (dritte Etage), Dorfstraße 1, Amern

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