Engagement in Schwalmtal Tafel geht bei der Ausgabe neue Wege

Schwalmtal · Mit sichtlicher Erleichterung begrüßten die Kunden der Schwalmtaler Tafel die Wiederaufnahme der Einrichtung. Harmonisch und ruhig lief die der Corona-Pandemie angepasste Ausgabe ab.

 Die Schwalmtaler Tafel hat ihre Ausgabestelle an der Schulstraße in Waldniel wieder geöffnet. Zur ersten geänderten Ausgabe meldeten sich 35 Haushalte an.

Die Schwalmtaler Tafel hat ihre Ausgabestelle an der Schulstraße in Waldniel wieder geöffnet. Zur ersten geänderten Ausgabe meldeten sich 35 Haushalte an.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

„Alles klappte wunderbar. Es gab keinerlei Probleme. Die Kunden holten zu ihren Zeiten die Tüten ab und waren wieder weg. Es ging ruckzuck.“ Dieses positive Fazit zieht Bernd Zenner, Vorsitzender der Schwalmtaler Tafel, nach der Wiederaufnahme der Tafelarbeit.

Nachdem die ehrenamtlichen Helfer der Schwalmtaler Tafel am 12. März zum letzten Mal eine Ausgabe in der normalen Manier durchgeführt hatten, ruhte der Betrieb aufgrund der Corona-Pandemie. Zum einem gab es durch Hamsterkäufe in vielen Läden Probleme bei der Beschaffung der Lebensmittel, zum anderen griff das Kontaktverbot.

Viele Menschen in der doch eher kleinen Ausgabestelle sind nicht erlaubt. Die Mitarbeiter überlegten und fanden eine Lösung, die nun erstmalig umgesetzt wurde. „Wir alle waren sehr gespannt, wie es laufen würde und ob sich alle an die Spielregeln halten würden“, sagt Zenner. Doch die Sorgen waren unbegründet. Die Kunden nahmen die neue Ausgabeform problemlos an.

Normalerweise öffnet die Tafel jeden Donnerstag ihre Räumlichkeiten in der ehemaligen Hausmeisterwohnung neben der Europaschule Waldniel an der Schulstraße 52 von 14 bis 16.30 Uhr, damit die Kunden sich Lebensmittel aussuchen und mitnehmen können. Nun ist es seit der Wiedereröffnung so geregelt, dass die Kunden einzeln zu bestimmten Zeiten kommen und fertig gepackte Tüten mitnehmen, die vor den Tafelräumen stehen und dort abgeholt werden.

Die Tafel hat ein Telefon eingerichtet, unter dessen Nummer sich die Kunden vorab melden können. „Zu unserer ersten geänderten Ausgabe meldeten sich 35 Haushalte an. Sie gaben durch, für wie viel Personen sie Lebensmittel benötigen und eventuelle Besonderheiten, die einzelne Lebensmittel betreffen, wie zum Beispiel Allergien oder kein Schweinefleisch aufgrund der Glaubenszugehörigkeit. Sie erhielten dann von uns einen Zeitpunkt, in der sie ihre gepackten Tüten abholen konnten“, erklärt Willi Wolters, der zweite Vorsitzende, das Prozedere.

Insgesamt betreut die Tafel knapp 70 Haushalte, in denen rund 220 Menschen leben. Die Wiedereröffnung müsse sich erst rumsprechen, denn nicht jeder habe die Nachricht sofort mitbekommen, bemerkt Wolters. Die weiteren Ausgaben an den Donnerstagen werden so aussehen, dass die Kunden, die schon eine Zeit für die Abholung erhalten haben, immer zu dieser Zeit kommen müssen, um fertig gepackte Lebensmitteltüten zu erhalten.

Wer noch nicht vor Ort war, muss vorab anrufen und erhält eine dementsprechende Zeitvorgabe. Innerhalb von 15 Minuten sind es jeweils acht Kunden, die ihre Lebensmittel hintereinander abholen. Die normalen 1,50 Euro pro Abgabe entfallen derzeit. Den Kunden bleibt es überlassen, ob sie freiwillig etwas in eine aufgestellte Box geben möchten. Die neue Art der Abgabe soll so lange laufen, wie die Corona-Auflagen gelten. Froh war das Team über die Tatsache, dass wieder ausreichend Lebensmittel eingesammelt werden konnten. „Am Dienstag war es noch etwas mau, aber am Donnerstag sah es wieder gut aus“, sagt Wolters.

Die Helfer konnten für jeden Kunden drei Tüten packen. Eine mit Obst und Gemüse, eine mit Süßigkeiten und eine mit Wurst, Molkereiprodukten sowie Grundnahrungsmitteln. Zwei Stunden lang packten sechs Helfer die Tüten, die danach zur Ausgabe kamen. Vier Helfer waren in der Ausgabe selber tätig, wobei der vorgegebene Abstand immer eingehalten wurde. Die Kunden waren dankbar, dass sie wieder eine Unterstützung mit Lebensmitteln erfahren.

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