Viersen Süchtelner Kita erhält ein neues Dach

Viersen · Nach 40 Jahren ist das Dach der Einrichtung am Gehlingsweg sanierungsbedürftig. Immer wieder gab es Wasserschäden. Noch in diesem Jahr sollen die Arbeiten beginnen — bei laufendem Betrieb

 Das 40 Jahre alte Dach der Kita Gehlingsweg musste bereits provisorisch ausgebessert werden. Noch in diesem Jahr soll die lang geplante Sanierung beginnen.

Das 40 Jahre alte Dach der Kita Gehlingsweg musste bereits provisorisch ausgebessert werden. Noch in diesem Jahr soll die lang geplante Sanierung beginnen.

Foto: Busch

Für die 69 Mädchen und Jungen in der Kindertagesstätte Gehlingsweg wird es in diesem Jahr noch spannend: Sie können den Handwerkern bei der Arbeit zuschauen. Deren Auftrag lautet, das marode Dach zu erneuern. Und das ist - so die aktuelle Einschätzung der Stadtverwaltung - notwendig und kann nicht mehr bis zum nächsten Jahr warten. Denn sonst droht sogar die darunterliegende Holzkonstruktion dauerhaft beschädigt zu werden. Rund 150.000 Euro wird das Vorhaben kosten.

Das Kita-Team und die Eltern dürften aufatmen. Immer wieder hat es in der dreigruppigen Einrichtung Wasserschäden gegeben, weil das Dach an vielen stellen undicht war. "Endlich", sagt denn auch eine Mitarbeiterin zu den aktuellen Sanierungsplänen der Stadt. Ständig habe es in die Räume hereingeregnet. Verstärkt haben sich die Mängel am Dach, nachdem vor rund anderthalb Jahren immer wieder starker Regen fiel. Anfang Oktober 2015 war das bereits geflickte Dach erneut undicht, nur sechs Tage später suchte sich die Feuchtigkeit einen neuen Weg zwischen Flach- und Steildach. Im November und Dezember 2015 sowie im Februar, Mai und Juni diesen Jahres tauchten weitere schadhafte Stellen auf. Das Fazit der Stadtverwaltung: "Obwohl nach jedem Schadensereignis unmittelbar ein Dachdecker beauftragt wurde, um die Undichtigkeiten zu beseitigen, ist das Problem nicht mehr in Griff zu bekommen." Eine Noteindeckung musste zunächst her. Die einzige perspektivische Lösung: Das Dach muss vollständig erneuert werden.

Warum die Stadtverwaltung damit solange gewartet hat: Ihr fehlte das Geld dafür. Jetzt hat sie den finanziellen Spielraum, weil eine andere, von der Verwaltung vorgesehen Maßnahme von der Politik abgelehnt wurde: Eigentlich sollte die leerstehende Kita Konrad-Adenauer-Ring wieder für zwei Gruppen hergerichtet werden. Dafür wollte die Verwaltung Geld aus dem Kommunalinvestitionsgesetz abrufen. Doch diese Pläne liegen auf Eis. So soll die Verwaltung zunächst prüfen, ob eine Sanierung - dazu gehören neue Fenster, eine neue Heizung und neue WC-Anlagen - oder ein Neubau billiger wäre. Zudem hat der Schulausschuss dem CDU-Antrag zugestimmt, das Kita-Gebäude für das beengte Erasmus-von-Rotterdam-Gymnasium zu nutzen. Es könnte Platz bieten für die immer noch fehlende Mensa und die Nachmittagsbetreuung am Gymnasium. Mit diesem Vorhaben soll sich die Stadt Viersen um das NRW-Förderprogramm "Gute Schule 2020" bewerben.

Da die Gelder aus dem Kommunalinvestitionsgesetz in diesem Jahr nicht mehr für die Kita Konrad-Adenauer-Ring genutzt werden, sollen sie nun den Sanierungsstau in der Süchtelner Kita beheben. Bei Gesamtkosten in Höhe von 150.000 Euro rechnet die Verwaltung mit einer Fördersumme von 135.000 Euro. Die verbleibenden zehn Prozent trägt die Stadt selbst.

Dabei soll das Dach nicht nur saniert, sondern auch dessen Energiebilanz verbessert werden: Es gibt eine Wärmedämmung, die den energetischen Richtlinien entspricht. Zudem müssen das alte Dach abgebrochen und das neue gedeckt werden. Außerdem sind Klempnerarbeiten auszuführen; auch der Blitzschutz wird optimiert.

Die Mitglieder im Bauausschuss haben jetzt den Baubeschluss für die Dachsanierung der Kita gefasst. "Noch in diesem Jahr", so erklärt Stadtsprecher Frank Schliffke, sollen die Arbeiten beginnen. Eine Schließung der Einrichtung sei aber nicht vorgesehen, so Schliffke: "Zusätzlich zu den Ferien gibt es keine Schließung. Die Maßnahme wird bei laufendem Betrieb erfolgen."

(busch)
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