Sturm in Viersen Kletterwald in Süchteln erneut zerstört

Kreis Viersen · Sturm „Eberhard“ hat im Kletterwald in Viersen-Süchteln schwere Schäden verursacht. Die Anlage bleibt vorerst geschlossen. In den Städten und Gemeinden im Kreis Viersen laufen die Aufräumarbeiten.

Fotos: So sieht der Kletterwald in Süchteln nach Sturm Eberhard aus
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So sieht der Kletterwald in Süchteln nach Sturm Eberhard aus

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Foto: Katrin Kraft/XPAD

Wann Jörg Brockes den Kletterwald Niederrhein wieder eröffnen kann, ist ungewiss. „Der Schaden ist erheblich, es ist kein Parcours mehr intakt“, sagt der Betreiber der Anlage auf den Süchtelner Höhen. Sturm „Eberhard“ habe Ähnliches angerichtet wie im vergangenen Jahr Sturm „Friederike“: Überall auf dem Gelände sind Bäume umgeknickt, Kletter-Plattformen zerstört. Noch könne er den Schaden nicht beziffern, sagt Brockes. Eigentlich hatte er geplant, mit seinem Team am 6. April in die neue Saison zu starten.

Zu rund 200 sturmbedingten Einsätzen hatten insgesamt mehr als 400 Feuerwehrleute am Sonntag in Viersen, Nettetal, Brüggen, Niederkrüchten und Schwalmtal ausrücken müssen. Auch die Polizei war unterwegs. Die Einsatzkräfte räumten Bäume von Fahrbahnen, sicherten Gefahrenstellen rund um abgedeckte Dächer, sperrten Straßen.  Personen waren nicht verletzt worden. Nun laufen in den Städten und Gemeinden weitere Aufräumarbeiten.

Mitarbeiter der Städtischen Betriebe haben am Montag in Viersen damit begonnen, die Straßenbäume und Wälder auf Schäden zu kontrollieren. „Nach den ersten Erkenntnissen sind etwa ein Dutzend Stadtbäume entwurzelt worden“, sagte Stadtsprecher Frank Schliffke. Auf den Friedhöfen an der Löh und in Süchteln seien einzelne Gräber beschädigt, der Verbindungsweg zwischen dem Schulgelände am Pestalozziweg und der Bebericher Straße sei sicherheitshalber gesperrt worden.

Viersens Stadtförster Rainer Kammann warnt davor, derzeit in den Wald zu gehen: „Das ist wegen der noch nicht gesicherten Bereiche lebensgefährlich.“ Einen genauen Überblick über die Schäden im Wald hat die Stadtverwaltung noch nicht. Leider seien alte Starkbuchen und Starkeichen am Heiligenberg und am Hohen Busch betroffen, sagt Kammann. „Besonders massiv“ habe es wie bei Sturm „Friederike“ den Fichtenbestand erwischt. Auch das Wildgehege ganz in der Nähe des Kletterwaldes ist wieder betroffen. „Zwar sind die Tiere sicher, doch sind viele Zäune niedergerissen und viele Bäume beschädigt worden oder umgestürzt“, informiert Stadtsprecher Schliffke.

Eine Kollegin hatte Kletterwald-Betreiber Brockes noch am Sonntag aktuelle Fotos seiner Anlage geschickt, am Montag sah er sich selbst vor Ort um. Was er dabei  empfand, „das ist schwierig in Worte zu fassen“, sagt Brockes. Bei vier der Kletterstrecken habe er Hoffnung, „dass man das reparieren kann“. Doch drei der vier Parcours, die nach Sturm „Friederike“ neu angelegt wurden, seien zerstört. 70 Prozent der Bäume waren im Januar 2018 vom Sturm umgeworfen oder massiv beschädigt worden. Durch den Borkenkäferbefall im Sommer wurden weitere zehn Prozent auf dem 2,7 Hektar großen Gelände zerstört. Jetzt müsse erst Mal ein Vertreter der Versicherung den Schaden aufnehmen, sagt Brockes. „Ich kann noch gar nicht abschätzen, wann wir wieder eröffnen.“ Das Ziel sei, die Saison „halbwegs ans Laufen zu bringen“. In der nächsten Saison möchte er an einem Standort in Nettetal neu anfangen. Schon im vergangenen Jahr hatte Brockes angekündigt, dass er einen neuen Standort suche – den fand er in der Hinsbecker Heide. Sturm „Eberhard“ hat die rund 1,7 Hektar große Fläche verschont: „Ich war da, da ist nichts passiert“, sagt Brockes.

 Bäume sind umgeknickt, Kletter-Plattformen zerstört.

Bäume sind umgeknickt, Kletter-Plattformen zerstört.

Foto: Katrin Kraft/XPAD

Jan van der Velden, Sprecher der Stadt Nettetal, berichtete am Montagnachmittag: „Seit den frühen Morgenstunden sind Mitarbeiter des Städtischen Baubetriebshofes im Einsatz, um Schäden zu begutachten und zu beheben.“ Spielplätze, Schulhöfe oder Friedhöfe zu schließen, sei nicht notwendig. „Dennoch bittet die Stadt um Vorsicht beim Betreten öffentlicher Flächen mit Baumbestand oder der zahlreichen Wälder.“

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