Schwalmtal Strohmiete brennt — Großeinsatz für die Wehr

Schwalmtal · Mehr als 140 Ballen Stroh sind in der Nacht zu Sonntag auf einem Acker an der Nordtangente in Waldniel ein Raub der Flammen geworden. Eine Frau hatte das Feuer entdeckt und um 21.37 Uhr die Feuerwehr alarmiert. Bei deren Eintreffen schlugen die Flammen schon in den Nachthimmel.

 Lichterloh brannten in der Nacht zu Sonntag rund 140 Strohballen auf einem Feld in Waldniel.

Lichterloh brannten in der Nacht zu Sonntag rund 140 Strohballen auf einem Feld in Waldniel.

Foto: Jungmann

Nordtangente gesperrt

 Am Morgen danach: Die Feuerwehr hatte das Stroh kontrolliert abbrennen lassen. Die Kräfte waren bis um neun Uhr im Einsatz.

Am Morgen danach: Die Feuerwehr hatte das Stroh kontrolliert abbrennen lassen. Die Kräfte waren bis um neun Uhr im Einsatz.

Foto: Anne Goch

In Absprache mit dem betroffenen Landwirt entschloss sich die Wehr, die Miete kontrolliert abbrennen zu lassen. Es ist unmöglich, Stroh, das einmal Feuer gefangen hat, so zu retten, dass es später noch verwertbar wäre. Immer wieder nass gehalten werden mussten die Bäume, die das Feld von der Nordtangente trennen und nur wenige Meter entfernt stehen. Die Nordtangente blieb für rund anderthalb Stunden komplett gesperrt, danach war sie wieder einseitig befahrbar.

Für die Feuerwehr wurde es eine lange Nacht. Bei der Alarmierung war der Löschzug Waldniel mit 26 Wehrleuten und sieben Fahrzeugen ausgerückt. Später konnte die Besetzung etwas heruntergefahren werden, damit auch wieder "Ablöser" bereitstanden, die in den frühen Morgenstunden die weitere Überwachung des Brandorts übernehmen konnten. Bis neun Uhr waren die Kräfte vor Ort. Der betroffene Landwirt erinnert sich noch an einen Brand einer Strohmiete ähnlicher Größe vor drei Jahren, da hätten die Aschereste noch sechs Wochen lang nachgeglimmt.

Damals gehörte der Bauer zu den Opfern eines Feuerteufels. Die Brandserie — insgesamt brannte es zehnmal in Schwalmtal und Umgebung, bei einem Feuer waren drei Pferde auf einem Hof in den Flammen gestorben — hatte damals die Landwirte und die Feuerwehren in Atem gehalten. Zur Brandursache im aktuellen Fall kann sich die Polizei noch nicht äußern. Auf einem anderen Feld des Landwirts hatte in der vergangenen Woche ein noch einzeln liegender Strohballen gebrannt, diesen Brand hatte die Familie selbst bekämpfen können.
Dass es am Freitag und Samstag kurz aber heftig geregnet hatte, hat nach Einschätzung des betroffenen Landwirts nach den langen Wochen der Trockenheit nichts daran geändert, dass alles "pulvertrocken" gewesen sei. Bestenfalls der obere Zentimeter der Miete, so schätzt er, könnte Wasser gezogen haben. Private Messstationen in Waldniel weisen aus, dass am Freitag gerade einmal vier Liter pro Quadratmeter an Regen heruntergekommen waren, am Samstag sogar weniger als zwei.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei dauerten auch gestern den ganzen Tag an. Sie vermuten, dass das Stroh von Unbekannten in Brand gesetzt wurde. Den Sachschaden beziffern die Experten auf mehrere Tausend Euro. Hinweise an die Kriminalpolizei unter Ruf 02162 3770.

(ago/ape)
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