Brüggen Straße für neue Tongrube geplant

Brüggen · Der Tonabbau in der Holter Heide sorgt immer wieder für Konflikte an der St.-Barbara-Straße. Wenn die Firma Lankes die Abgrabung nach Osten erweitert, soll eine neue Zufahrt angelegt werden, die bis zum Tierpark führt

 In der Holter Heide baut die Firma Lankes Ton ab. Jährlich bringt sie bis zu 40.000 Tonnen Ton zu den beiden örtlichen Ziegeleien Röben und Laumans, die den mageren Ton für die Herstellung von Dachziegeln verwenden.

In der Holter Heide baut die Firma Lankes Ton ab. Jährlich bringt sie bis zu 40.000 Tonnen Ton zu den beiden örtlichen Ziegeleien Röben und Laumans, die den mageren Ton für die Herstellung von Dachziegeln verwenden.

Foto: Busch

Zustimmend hat der Ausschuss für Liegenschaften der Gemeinde Brüggen die künftige Planung für den Tonabbau in der Holter Heide zur Kenntnis genommen. Seit dem Jahr 2000 baut dort die Firma Josef Lankes für die beiden ortsansässigen Dachziegelhersteller Röben und Laumans westlich der St.-Barbara-Straße Ton ab. Noch drei bis vier Jahre werde der Ton reichen, schätzt der geschäftsführende Gesellschafter der Firma Lankes, Markus Zohlen. Bis dahin muss er eine neue Abgrabungsfläche eingerichtet haben, damit er die Ziegeleien weiterhin mit Brachter Ton versorgen kann. Jährlich bringen seine Mitarbeiter 35.000 bis 40.000 Tonnen Ton aus der Holter Heide zu Röben und Laumans.

Geplant ist eine Erweiterung in östliche Richtung. Die Fläche ist im Regionalplanentwurf als Abgrabungsfläche eingetragen. Im ersten Schritt ist vorgesehen, Ton auf einer Fläche von 4,6 Hektar abzubauen. Langfristig könnte weiter in östlicher Richtung abgegraben werden, doch ob das geschieht und wann, steht in den Sternen. Das, sagt Zohlen, "ist dann vielleicht eher etwas für meinen Sohn". Tonabbau plane man auf lange Sicht.

Die Fläche, auf der die Firma Lankes nun im ersten Schritt die Abgrabung erweitern will, gehört noch der Gemeinde Brüggen. Sie ist mit dem Vorhaben grundsätzlich einverstanden, doch allein grünes Licht geben kann sie nicht: Auch der Kreis Viersen und das Land müssen einverstanden sein. Der Liegenschaftsausschuss stellte dem Unternehmen dabei die Unterstützung der Gemeinde in Aussicht.

Im Liegenschaftsausschuss ging es insbesondere um die Idee, die St.-Barbara-Straße vom Tontransport zu entlasten. Noch fahren die Lkw von Lankes über die Straße, die am Campingplatz Heidecamp vorbeiführt und die auch von vielen Radfahrern als Zufahrt zum Depot genutzt wird. Im Zusammenhang mit den Erweiterungsplänen wurden daher auch alternative Transportwege geprüft. Die Überlegung ist, eine Zufahrt von der neuen Grube in östliche Richtung bis zum Tierpark anzulegen. Die Lkw von Lankes würden zwischen Tierpark und Lackfabrik auf die B221 treffen, sie würden also um die St.-Barbara-Straße künftig einen großen Bogen machen. Das dürfte Anwohner wie Ausflügler freuen: "Der Tonabbau sorgt an der St.-Barbara-Straße immer wieder für Konflikte", sagt Brüggens Bauamtsleiter Dieter Dresen. Denn wenn viele Fahrzeuge über die Straße fahren, ist diese "im Winter schlammig, im Sommer staubig". Durch die neue Umleitung hätte sich das Problem erledigt.

Noch hat die Firma Lankes keinen Abgrabungsantrag gestellt, sondern die Burggemeinde und den Kreis nur über das Vorhaben informiert. Ist der Antrag gestellt, beginnt das Genehmigungsverfahren. Daran werden Behörden beteiligt, die auch Vorgaben machen, wie die Fläche rekultiviert werden soll. "Grundsätzlich hat die Rekultivierung von Abgrabungen landschaftsgerecht zu erfolgen und orientiert sich in der Regel an den landschaftlichen Gegebenheiten vor Ort", erklärt Kreissprecher Markus Wöhrl. "Da es sich bei Abgrabungen um Eingriffe in Natur und Landschaft handelt, sind diese Eingriffe durch Maßnahmen des Naturschutzes und der Landschaftspflege auszugleichen."

Für die Tongrube westlich der St.-Barbara-Straße, die jetzt noch in Betrieb ist, gibt es entsprechend schon Vorgaben, wie sie nach Abgrabungsende hergerichtet werden soll. Sie werde nicht vollständig verfüllt, sondern "in Tieflage wieder der Umgebung entsprechend aufgeforstet", erklärt Wöhrl.

(RP)
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