Wasserschaden in Viersen-Süchteln Kita in Süchteln wird saniert

In der städtischen Kita an der Anne-Frank-Straße müssen Außenwände und Böden saniert werden, weil Feuchtigkeit eindringt. Die Stadt schätzt die Kosten auf rund 437.000 Euro. Der Kita-Betrieb soll weiter laufen.

 Das Kita-Gebäude in Süchteln muss ringsum etwa 80 Zentimeter tief ausgegraben und das Mauerwerk neu abgedichtet werden.

Das Kita-Gebäude in Süchteln muss ringsum etwa 80 Zentimeter tief ausgegraben und das Mauerwerk neu abgedichtet werden.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

Im Atelier-Raum in der städtischen Kita an der Anne-Frank-Straße können sich derzeit die Kita-Kinder nicht als kleine Künstler versuchen: Der Raum ist gesperrt. Mitte Oktober war dort an einer Außenwand Schimmel entdeckt worden, Mitarbeiter des Gebäudemanagements der Stadt rückten an, untersuchten, nahmen Proben, veranlassten Messungen. Mittlerweile steht fest: Das Gebäude ist ringsum undicht, das Mauerwerk muss saniert werden.

Die Außenanlage soll mit einem Entwässerungssystem versehen werden. Die Stadtverwaltung rechnet derzeit mit Kosten von rund 437.000 Euro. Unklar ist noch, ob auch die Böden in den Kita-Räumen saniert werden müssen. Erstmal werde das Gebäude außen erneuert, kündigt Ralf Lentzen vom Gebäudemanagement an. Dann werde der Atelier-Raum renoviert, „danach arbeiten wir uns Raum für Raum vor“.

Beim Verrücken eines Schrankes war der Schimmel im Atelier-Raum nach Angaben der Stadtverwaltung aufgefallen. Weniger als ein halber Quadratmeter Fläche sei betroffen gewesen. Das Gebäudemanagement ordnete den Schaden in Kategorie 2 laut Schimmelleitfaden des Umweltbundesamtes zu. Darin heißt es dazu: „Geringer bis mittlerer Schimmelbefall. Die Freisetzung von Schimmelbestandteilen sollte zeitnah unterbunden, die Ursache des Befalls mittelfristig ermittelt und abgestellt sowie der Schimmelbefall beseitigt werden.“

Das Gebäudemanagement sperrte den Raum, die Durchgangstür zum Nebenraum wurde abgeklebt, ein Mikroschadstofffilter aufgestellt. Alle Sockelleisten wurden entfernt, außerdem der Putz bis in einer Höhe von einem Meter. Weiterer Schimmelbefall wurde nach Angaben der Verwaltung nicht festgestellt. Doch es fiel auf, dass die betroffene Wand und der Boden „massiv durchfeuchtet“ sind.

Das Problem: Als die Kita 1975 gebaut wurde, ist im Mauerwerk senkrecht keine wasserabweisende Folie eingesetzt worden. Hinzu kommt, dass das Außengelände etwas höher liegt als das Gebäude – Wasser kriecht also vom feuchtigkeitsundurchlässigen Bodenaufbau des Außengeländes zum Haus hin und die Wände hoch, außerdem in den Boden. Die Abdichtung sei damals nicht fachgerecht ausgeführt worden, informiert die Stadtverwaltung. Schadensansprüche gegen Dritte bestehen nicht, „weil alle Gewährleistungsfristen abgelaufen sind“, erläutert Lentzen. Die notwendigen Arbeiten müssen nun ausgeschrieben werden. Bis Handwerker beauftragt seien, dauere es vermutlich mindestens vier bis sechs Wochen, schätzt Lentzen. „Man muss das Gebäude von außen etwa 80 Zentimeter tief ausgraben“, erklärt er. Dann müsse eine wasserabweisende Folie angebracht werden. Bis etwa einen Meter vom Gebäude weg wird außerdem gegraben, um auch eine Drainage verlegen zu können. Untersuchungen mit einer Kamera haben darüber hinaus ergeben, dass die Grundleitungen teilweise gerissen und Dichtungen eingedrückt sind – auch sie sollen deshalb saniert werden.

Geplant ist, dass der Kita-Betrieb während der Bauarbeiten weiter läuft. Frühestens in zwei, zweieinhalb Monaten würden die Bauarbeiten im Innern beginnen, schätzt Lentzen. Raum für Raum soll untersucht werden, ob dort der Boden feucht ist, darüber hinaus wird die  Schimmelkonzentration im Boden gemessen. Ist sie zu hoch, muss der jeweilige Boden ausgetauscht werden. „Wir haben schon Messungen gemacht und werden weitere Messungen machen“, sagt Lentzen. Bislang seien die Werte in der Raumluft unkritisch. Selbst wenn sich das ändern sollte, könne schnell und problemlos reagiert werden. Natürlich stehe die Sicherheit der Kita-Kinder und Erzieher an erster Stelle, betont Lentzen.

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