Schulversuch in Dülken Primusschule: Stellen vorerst voll besetzt

Dülken · Zu Beginn des Schuljahres fehlten an der Primusschule sieben Lehrer. Bis Januar 2019 ist jetzt Ersatz gefunden, danach bewertet die Bezirksregierung neu. Die Stadtverwaltung tüftelt derweil an Plänen für Erweiterungsbauten.

 In der Primusschule am Standort Kettelerstraße in Dülken werden 353 Schüler unterrichtet. Seit diesem Schuljahr gibt es auch eine Sekundarstufe I, mit 75 Fünftklässlern.

In der Primusschule am Standort Kettelerstraße in Dülken werden 353 Schüler unterrichtet. Seit diesem Schuljahr gibt es auch eine Sekundarstufe I, mit 75 Fünftklässlern.

Foto: Busch, Franz-Heinrich sen. (bsen)

Alle 22 Lehrerstellen an der Primusschule in Dülken sind wieder besetzt – zumindest vorerst. Der erste Fachraum für Naturwissenschaften ist bald fertig, die Stadtverwaltung tüftelt an Plänen für Erweiterungsbauten, will einen schülerorientierten Sozialarbeiter bereitstellen: Schulleiterin Gudrun Altemeier und Schuldezernent Paul Schrömbges haben am Donnerstag im Stadthaus viel Positives über die Entwicklung des Modellprojekts zu berichten. Doch Schrömbges macht auch deutlich: Um ein Musterschüler zu werden, muss die Primusschule noch ein paar Hausaufgaben machen.

2014 ist der Schulversuch in Dülken gestartet. Zum Konzept der Primusschule gehört, dass Kinder durchgängig von der ersten bis zur zehnten Klasse unterrichtet werden sollen und nach individuell gestalteten Lehrplänen lernen. Seit dem laufenden Schuljahr hat die Primusschule ihre ersten Fünftklässler, 72 Jungen und Mädchen. Von den 75 Viertklässlern des vergangenen Schuljahres blieben 55, die übrigen Fünftklässler seien von außer­halb dazu gekommen, erläutert Altemeier.

Derzeit unterrichten am Standort in Dülken 22 Lehrer 353 Schüler – doch sieben Lehrkräfte sind nur als Vertretung da: „Wir hatten zu Beginn des Schuljahres krankheitsbedingt und durch Elternzeit einen Unterhang an Lehrern“, sagt Altemeier. Damals hatte sich sogar die Schulpflegschaft mit einem offenen Brief an die Bezirksregierung Düsseldorf gewandt und um Unterstützung gebeten. Die Bezirksregierung habe „schnell und reibungslos“ reagiert, berichtet Altemeier. „Wir können jetzt wieder in allen Klassen nach Plan Unterricht erteilen.“ Die Vertretungslehrer sind unter anderem aus Mönchengladbach, Kleve, aber auch aus dem Kreis Viersen nach Dülken beordert worden. „Sie bleiben bis zum 31. Januar“, sagt Altemeier. Doch die Bezirksregierung habe für die Zeit danach Hilfe zugesagt, sollte sich am Krankenstand bis Ende Januar nichts geändert haben.

Weil die Primusschule ab diesem Schuljahr auch eine Sekundarstufe I hat, muss die Stadt Viersen nun Fachräume für Unterricht in Naturwissenschaften einrichten. Der erste, der laut Schrömbges „in der Endphase der Fertigstellung“ steckt, befindet sich am Standort Kettelerstraße. Doch lange reicht der Platz dort nicht mehr aus, schließlich wächst die Schule von Schuljahr zu Schuljahr, bis es die ersten Zehntklässler gibt. Ursprünglich sei geplant gewesen, ab dem 1. August 2020 die Räume der ehemaligen Overbergschule in Dülken zu nutzen, berichtet Schrömbges. Die seien aber noch an den Kreis Viersen vermietet, der sie für sein Förderzentrum West noch länger benötige als bis 2020. „Sowohl Kreis- als auch Stadtverwaltung wollen eine Interimslösung.“ Schrömbges rechnet damit, dass die Siebt- bis Zehntklässler der Primusschule ab dem Schuljahr 2022/2023 in den dann umgebauten Räumen der Overbergschule unterrichtet werden können. Dort müsse die Stadt auf jeden Fall zwei weitere Fachräume und eine Mensa einrichten, sagt er. Aber schon für das Schuljahr 2021/2022 werde eine Zwischenlösung am Standort Kettelerstraße gebraucht – eine, die mehr Platz für Klassenräume schafft, ohne den Schulhof zu verkleinern. „Da ist die Verwaltung noch dran.“

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