St.-Irmgardis-Krankenhaus Viersen-Süchteln „Die Menschen nicht alleine lassen“

Viersen · In den vergangenen Wochen hat sich die Ausbildung in der Gesundheits- und Krankenpflege gewandelt: Fernunterricht anstelle des gewohnten Unterrichts in der Klasse, Besuchsverbote bei den Patienten, strikte Sicherheits- und Hygienemaßnahmen und vieles andere.

 Kübra Ot (links) und Yana Herzha, Krankenpflege-Schülerinnen des St.-Irmgardis-Krankenhauses haben in den vergangenen Wochen corona-bedingt eine veränderte Ausbildung erlebt.

Kübra Ot (links) und Yana Herzha, Krankenpflege-Schülerinnen des St.-Irmgardis-Krankenhauses haben in den vergangenen Wochen corona-bedingt eine veränderte Ausbildung erlebt.

Foto: St.-Irmgardis-Krankenhaus

„Corona hat so viel verändert“, berichten Kübra Ot und Yana Herzha. Sie sind im zweiten Ausbildungsjahr am St.-Irmgardis-Krankenhaus Süchteln. Anstelle des klassischen Schulunterrichtes gab es nun Arbeitsaufträge der Lehrer und Dozenten, die in der Unterrichtszeit zu bearbeiten waren. Der Unterricht selbst fand mittels Video-Konferenzen und im virtuellen Klassenzimmer statt, die Lehrer standen telefonisch zur Verfügung. „Wir mussten deutlich selbstständiger arbeiten und haben uns mit Teamarbeit unterstützt“, erzählt Yana Herzha. Dennoch trauerten beide dem Präsenz-Unterricht nach. „Wir haben es vermisst, mit unseren Mitschülern im Klassenraum zu sitzen. Die Nähe fehlte einfach“, sagt Kübra Ot. Die Corona-bedingten Sicherheits- und Hygieneveränderungen im Krankenhaus treffen auch die beiden Schülerinnen. „Wir haben schon vorher sehr auf Hygiene geachtet, jetzt aber noch deutlich mehr. Mund-Nasen-Schutz tragen wir nun ständig und Handschuhe bei speziellen Tätigkeiten“, erläutert Yana Herzha. Das Besuchsverbot traf besonders die älteren Patienten hart. Yana Herzha, die zu dem Zeitpunkt ihren praktischen Einsatz in einem Hospiz ableistete, war davon sehr berührt. „Die Menschen waren sehr einsam. Wir haben versucht, sie nicht allein zu lassen und uns – so gut wie möglich – um sie gekümmert“, berichtet sie. „Gerade in diesen Situationen waren die Menschen sehr dankbar und haben uns viel zurückgegeben.“ Die Erfahrungen der letzten Wochen haben die beiden in ihrem Berufswunsch gestärkt. „Unser Beruf ist fordernd, aber auch sehr abwechslungsreich“, sagt Ot. „Die Schulen im Gesundheitswesen sind wieder geöffnet und  wir freuen uns jetzt auf Präsenzunterricht.“

(RP)
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