Wahrzeichen in Viersen-Dülken Ein Stück Heimat auf Schaltkästen

Viersen · Passanten entdecken die Werke auf dem Alten Markt, an der Blauensteinstraße und zum Beispiel auch am Neumarkt in Dülken: Ab sofort zieren moderne Illustrationen von Dülkener Bauwerken rund zwanzig Schaltkästen im Stadtteil.

 Jürgen Cleven (l.,Volksbank Viersen) und Andreas Goßen (r.) vom Dülken-Büro mit Künstler Roman Polleichtner vor dessen Schaltkasten-Lieblingsmotiv: die Kirche St. Cornelius.

Jürgen Cleven (l.,Volksbank Viersen) und Andreas Goßen (r.) vom Dülken-Büro mit Künstler Roman Polleichtner vor dessen Schaltkasten-Lieblingsmotiv: die Kirche St. Cornelius.

Foto: Dülken-Büro

Zu sehen sind eine Vielzahl wichtiger und geschichtsträchtiger Gebäude von der Narrenmühle über das Mostertzhaus bis hin zum Kaiser-Friedrich-Bad. Entworfen hat diese Werke der Dülkener Roman Polleichtner. Werbetechniker Michael Carl hat die Beklebung auf Schaltkästen von Stadt Viersen, NEW, Deutscher Post und Telekom ausgeführt.

 Rathaus/Kreuzherrenstraße.

Rathaus/Kreuzherrenstraße.

Foto: Nadine Fischer

Von der ersten Idee, die Schaltkästen als Ausstellungsfläche zu nutzen, bis zur finalen Montage hat es wenige Wochen gedauert. Das Projekt „Mein Dülken“, aus dem die Illustrationen stammen, begann allerdings schon im Februar. „Ich war auf der Suche nach einem kleinen Ausgleich. Ich wollte etwas für mich machen, ohne Druck und mich gleichzeitig mehr mit meiner Heimat auseinandersetzen. So ist die Idee zu einem Kreativ-Projekt entstanden“, erklärt Polleichtner.

 Kaffeerösterei Kaiser’s.

Kaffeerösterei Kaiser’s.

Foto: Nadine Fischer

Der gelernte Mediengestalter arbeitet als Leiter in einer Schwalmtaler Werbeagentur und hat bereits 16 Bauwerke illustriert. „Den Projektnamen ‚Mein Dülken‘ habe ich dabei ganz bewusst gewählt, nicht, weil es mein Dülken ist, sondern das Dülken von Jedermann“, sagt er. „Umso stolzer macht es mich jetzt, dass ich meine Illustrationen mit jedem in Dülken teilen kann und diese an den Schaltkästen zu sehen sind.“

Auf der Suche nach einer Möglichkeit, seine Werke auszustellen, hatte der Dülkener Kontakt mit der Volksbank Viersen aufgenommen. Da diese keine Ausstellungsfläche zur Verfügung stellen kann, wurde die Anfrage kurzerhand weitergereicht an Andreas Goßen vom Dülken-Büro. „Wir waren direkt von den genialen Motiven begeistert und der Meinung, dass diese mehr Beachtung bekommen sollen als eine temporäre Ausstellung in geschlossenen Räumen“, erklärt Goßen. „Unsere Überlegung: Die Werke in der Öffentlichkeit 24 Stunden, sieben Tage die Woche zu zeigen. So sind wir auf die Schaltkästen im Dülkener Stadtgebiet gekommen.“

 Die Christuskirche.

Die Christuskirche.

Foto: Nadine Fischer

Mit der Volksbank wurde schnell ein Sponsor gefunden, der die Umsetzung finanziert. „Als Förderer von lokaler Kunst unterstützen wir dieses Projekt natürlich gerne und bekennen uns auch klar zu Dülken, wo unsere Hauptstelle sitzt“, sagt Vorstand Jürgen Cleven.

Goßen erklärt: „Die Motive eigenen sich deshalb so hervorragend, weil das urbane Erbe, die Historie von Dülken, mit der Moderne verknüpft wird.“ Polleichtner spreche das Geschichtsbewusstsein an und verbinde es mit dem heutigen Verständnis von Design und Kunst. „Für uns ist das Projekt eine gelungene Aufwertung der Innenstadt und es darf gerne als Blaupause für Folgeprojekte dienen.“

Geplant hat Polleichtner noch viele weitere Motive, die nächsten Illustrationen werden Tien Anton und die Marien-Säule sein. Sein Lieblingswerk ist die Kirche St. Cornelius: „Für diese Illustration habe ich rund 60 Stunden aufgewendet, weil es auch sehr detailintensiv ist. Im Vergleich dazu waren es für die Kreuzherrenstraße 19 knapp zehn Stunden.“ Alle illustrierten Bauwerke finden Interessierte auf www.mein-duelken.de. Es können auch Poster bestellt werden. 

(RP)
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