Grüne Damen Seit 30 Jahren für die St.-Irmgardis-Patienten da

Viersen · Wer meint, dass Ehrenamtler nichts für ihre Arbeit erhalten, kennt die "Grünen Damen" im St.-Irmgardis-Krankenhaus nicht.

Marinne Meertz (5.v.r.) und die Grünen Damen Helga Schreiber, Annemie Heinrichs, Renate Jacobi, Margrit Gorny, Marianne Heutmekers, Christel Fliegen, Sandra Wolters, hinten (v.l.): Rosamma Palakunnel, Regina Kienle, Hildegard Arndt, Helene Winkeler-Pronker, Heidi Klug, Walburga Lehnen und Sylvia Höz.

Marinne Meertz (5.v.r.) und die Grünen Damen Helga Schreiber, Annemie Heinrichs, Renate Jacobi, Margrit Gorny, Marianne Heutmekers, Christel Fliegen, Sandra Wolters, hinten (v.l.): Rosamma Palakunnel, Regina Kienle, Hildegard Arndt, Helene Winkeler-Pronker, Heidi Klug, Walburga Lehnen und Sylvia Höz.

Foto: U. Dackweiler

Seit 30 Jahren kümmern sie sich mit um die Patienten. "Es steckt viel Arbeit in unserem Engagement. Und wir geben viel. Aber wir bekommen auch ganz viel zurück", sagt Marianne Meertz, die Leiterin der Gruppe. Sie trägt - wie Marianne Heutmekers - seit 30 Jahren den weißen Kittel mit dem charakteristischen grünen Halstuch. "Wir freuen uns sehr, dass die Grünen Damen seit 30 Jahren für die Patienten unseres Hauses da sind", sagt Geschäftsführer Conrad Middendorf. Das Haus richtete zum 30. eine kleine Feier aus.

16 Frauen sind als "Grüne Damen" aktiv: Die Jüngste ist 44, die Älteste 88 Jahre alt. Die meisten sind im Ruhestand, andere übernehmen das Ehrenamt in ihrer Freizeit.

Jede Woche besuchen die Ehrenamtler die Stationen: Mal hören sie sich die Geschichten oder Sorgen der Patienten an, mal spenden sie Trost oder Rat. Manche wollen zusammen beten, einige nur ein wenig auf andere Gedanken kommen.

"Die Bedürfnisse sind bei jedem unterschiedlich. Wir helfen gern, die Patienten ein Stückchen glücklicher zu machen", erzählt Marianne Meertz. Nicht immer seien diese schön: "Manchmal hat ein Patient gerade eine schlechte Diagnose bekommen", sagt die erfahrene Helferin. "Da ist es gar nicht leicht, die passenden Worte zu finden." Um so wichtiger sei der Austausch untereinander - die Vertraulichkeit zwischen ,Grüner Dame' und Patient bleibe dabei stets gewahrt. Es gehe um gemachte Erfahrungen, die Bedeutung für einen selbst und die Wirkung auf die Patienten. "Dieses Amt bringt uns an Grenzen, das nimmt man für sein Leben mit", schildert Marianne Meertz.

Mehrmals im Jahr treffen sich alle Grünen Damen gemeinsam mit Krankehausseelsorger Hans-Jürgen Paulus. Er gibt ihnen Unterstützung und spricht die Themen an, die für Patienten-Besuche hilfreich sind. Dazu zählen auch Informationen über verschiedene Krankheitsbilder, wie etwa Demenz. "Damit es uns leichter fällt, diese Patienten richtig anzusprechen", sagt die Leiterin der Grünen Damen.

In den vergangenen fünf Jahren haben sich weitere vier Frauen den Grünen Damen angeschlossen. Das ist leider nicht genug. Insbesondere vor dem Hintergrund der neuen geriatrischen Abteilung mit 60 Betten wird der Bedarf an Ehrenamtlern steigen. "Wir würden ganz besonders über männliche Helfer freuen", meint Meertz. Denn für männliche Patienten sind einige Themen leichter mit Männern zu besprechen. Sei es wegen ihres Krankheitsbildes, sei es, weil ihre Gedanken um den Krieg kreisen und sie sich da in Männern eher wiederfinden. Wer sich für die ehrenamtliche Tätigkeit als Grüne Dame oder sogar als Grüner Herr interessiert, kann nähere Informationen im St.-Irmgardis-Krankenhaus erhalten oder direkt bei Marianne Meertz. Sie ist telefonisch zu erreichen unter 02162 70530.

(RP)
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