Aufführungen in Schwalmtal-Waldniel 450 Schüler üben für Auftritt im Zirkus

Schwalmtal · Statt Mathe und Deutsch stehen bei 450 Mädchen und Jungen der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel derzeit Zirkusproben auf dem Stundenplan.

 Seit Anfang der Woche proben die 450 Jungn und Mädchen an der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel für ihre Auftritte in der Manage.

Seit Anfang der Woche proben die 450 Jungn und Mädchen an der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel für ihre Auftritte in der Manage.

Foto: Ja/Knappe, Joerg (jkn)

 „Und jetzt zieh‘ das Schwert vorsichtig aus der Kiste!“ Niklas Lugrin vom Zirkus Regenbogen gibt der siebenjährigen Hanna genaue Anweisungen. Vorsichtig holt sie das Schwert aus der Box. Jonas (6), der aus einer Seitenklappe an der Kiste schon kurz vorher  herausgeklettert ist, sitzt schon wieder bei seinen Mitschülern. Wenig später steigt die siebenjährige Sophia aus der Kiste. Durch eine Seitenklappe ist sie hineingeklettert, nachdem das letzte Schwert herausgezogen wurde.

Natürlich sind die Schwerter nicht echt, damit sich niemand verletzen kann. Aber der Trick ist echt zirkusreif. Und so soll er auch aufgeführt werden: 450 Mädchen und Jungen der Gemeinschaftsgrundschule Waldniel proben mit Workshopleitern vom Zirkus Regenbogen für die letzten Aufführungen am Donnerstag und Freitag im Zirkuszelt neben der Schule „An den Sechs Linden“.

Die Kinder sind seit Montag statt mit Rechnen oder Schreiben mit den Proben für die Aufführungen beschäftigt. Auf ihrem Stundenplan stehen nicht Mathe oder Deutsch, sondern Zirkus: Sie schlüpfen in die Rollen von Zauberern, Fakiren  oder Clowns.

Beim Feuerschlucken übt Noah (8) für die Shows am Donnerstag und Freitag mit Niklas Lugrin. „Wir arbeiten mit richtigem Benzin. Aber natürlich nicht das von der Tankstelle, sondern mit Waschbenzin. Und das brennt auch, ist aber nicht giftig“, erzählt der Zirkus-Mitarbeiter, während Noah Flammen spuckt. „Hier bei uns ist alles sicher. Die Kinder werden keiner Gefahr ausgesetzt. Das ist das Wichtigste“, so Lugrin.

Beim Zirkus Regenbogen sind  echte Zirkusakrobaten beschäftigt, die vor etlichen Jahren umgeschult haben. „Vor rund 18 Jahren kam uns die Idee, einen Mitmach-Zirkus ins Leben zu rufen“, erklärt der ehemalige Akrobat. Bis auf viele Jahre im Voraus sei man ausgebucht.  „Wir kommen eigentlich immer im vierjährigen Rhythmus nach Waldniel, damit jedes Kind von der Gemeinschaftsgrundschule den Zirkusspaß einmal mitmachen kann“, sagt er. Ein neuer Besuch wäre eigentlich 2020 fällig gewesen. Aber das Coronavirus machte der Schule einen Strich durch die Rechnung.

Die stellvertretende Schulleiterin Nadine Reimann ist deshalb froh, dass der Workshop an der Grundschule jetzt wieder stattfinden kann. „Wir haben gemerkt, dass von den Schulfesten nicht viel  hängen bleibt. Und der Zirkus-Workshop fördere im Gegensatz dazu die Talente der Sechs- bis Zehnjährigen. Wir haben hier bei uns den Fall, dass ein im normalen Unterricht auffälliger Schüler auf einmal wie ausgewechselt ist, und riesigen Spaß hat, für eine Clown-Show zu üben“, erzählt Reimann. Da sehe man, dass es guttue, Zirkusluft zu schnuppern. Sven Witthake

Info „Manege frei“ heißt es für den Clown und seine Mitstreiter dann am Donnerstag, 22. September,  um 17 Uhr sowie am Freitag, 23. September,  um 15 Uhr und um 18 Uhr. Zu den Shows der Mini-Artisten sind alle Interessierten eingeladen. Eintrittskarten (Stückpreis: sechs Euro) sind 30 Minuten vor der Vorstellung am Zirkuszelt an der Schule zu kaufen. Es gibt Platz für 300 Besucher.

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