Overhetfeld Rinder und Ziegen arbeiten für den Naturschutz

Viersen · Manchmal gibt es glückliche Umstände. Landwirt Helmut Jakobs aus Overhetfeld wollte "glückliche Kühe" - und die Naturschutzstation Haus Wildenrath und der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser hatten nach dem Abzug der Briten im Jahr 2014 ein insgesamt 33 Hektar großes Gebiet an der B221 zwischen Niederkrüchten und Arsbeck. Ein Gebiet, von dem klar war, dass es für den Naturschutz wertvoll sein würde - nicht nur deshalb, weil es direkt vor den Toren des Naturparks Meinweg liegt. Weil der Bereich als Militärgelände seit den 1950er-Jahren komplett abgeschirmt war und ein großer Bereich als Truppenübungsgelände seit 1975 immer wieder von nachwachsenden jungen Bäumen befreit werden musste, konnte sich eine offene Landschaft entwickeln, die vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet. 21 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen, sind dort beheimatet, ebenso acht Vogelarten. Dazu kommen noch schutzwürdige Arten wie Schlingnatter, Kreuzkröte oder Zauneidechse.

 Landwirt Helmut Jacobs aus Overhetfeld mit seinen Rindern.

Landwirt Helmut Jacobs aus Overhetfeld mit seinen Rindern.

Foto: Heike Ahlen

Manchmal gibt es glückliche Umstände. Landwirt Helmut Jakobs aus Overhetfeld wollte "glückliche Kühe" - und die Naturschutzstation Haus Wildenrath und der Bundesforstbetrieb Rhein-Weser hatten nach dem Abzug der Briten im Jahr 2014 ein insgesamt 33 Hektar großes Gebiet an der B221 zwischen Niederkrüchten und Arsbeck. Ein Gebiet, von dem klar war, dass es für den Naturschutz wertvoll sein würde - nicht nur deshalb, weil es direkt vor den Toren des Naturparks Meinweg liegt. Weil der Bereich als Militärgelände seit den 1950er-Jahren komplett abgeschirmt war und ein großer Bereich als Truppenübungsgelände seit 1975 immer wieder von nachwachsenden jungen Bäumen befreit werden musste, konnte sich eine offene Landschaft entwickeln, die vielen Tier- und Pflanzenarten Lebensraum bietet. 21 Pflanzenarten, die auf der Roten Liste stehen, sind dort beheimatet, ebenso acht Vogelarten. Dazu kommen noch schutzwürdige Arten wie Schlingnatter, Kreuzkröte oder Zauneidechse.

Seit gut einem Jahr sind nun acht Ziegen mit inzwischen neun Jungtieren und acht Jungrinder auf der ehemaligen Schießanlage als Naturschutzhelfer tätig. Im Bereich des ehemaligen Übungsplatzes "arbeiten" acht Rinder mit ihren Kälbern. Ihre Aufgabe ist es, dort zu weiden - und dabei gleich auch die störenden Bäumchen, die sich hier ausgesät haben, zu verbeißen.

Die Ziegen machen das hervorragend: Sie haben sogar sichtlich Spaß daran, in die jungen Traubenkirschen hineinzuklettern und die Bäumchen dabei umzuknicken. Auch die Brombeeren futtern sie mit Stumpf und Stiel. Die Heideflächen haben sich innerhalb eines Jahres bereits gut erholt. Zuvor waren sie immer wieder durch Pfeifengras überwuchert worden.

Ein Gewinn für den Naturschutz also. Für die Tiere ganz offensichtlich auch - denn sie zeigen ihre Zufriedenheit. Sie liegen gemütlich in der Landschaft, grasen hier und da - und kommen auch angelaufen, wenn sie "ihren" Landwirt entdecken, der vielleicht ein Stückchen knuspriges Brot dabei haben könnte.

Wer die Tiere auf ihn zu galoppieren sieht, ahnt, was der Gewinn für Helmut Jakobs sein könnte. Denn die Tiere sind hier in Bewegung, bilden schöne Muskeln aus. Das sorgt für gutes Fleisch. Und in Zeiten, in denen die Verbraucher bewusster einkaufen, ist das Fleisch von Tieren aus artgerechter Haltung gefragter denn je. HEIKE AHLEN

(hah)
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